Schon seit Tagen konnte man es beobachten: die Älteren unter den Jungen wollen raus aus dem Nest!
Die Flügel wurden eifrig trainiert, die Hüpfer im Nest wurden immer gewagter, die Altstörche
fütterten nicht mehr so oft und versuchten in Nestnähe, den Nachwuchs aus dem Nest zu locken.
Gestern waren schon die ersten unterwegs, das Trio von Konstantin und Konstanze hatte die ersten
Flugversuche unternommen und war auf dem Dach des Ochsenkellers gelandet, den restlichen Hüpfer
zurück ins Nest schafften sie dann auch noch.Das Strommastnest und das Lindenneset von Familie
Toni war auch schon verwaist. Sammys Kinder hatten heute auch das Nest verlassen.
Aber nicht immer klappt es gleich beim ersten Vesuch, wenn ein Jungstorch seinen Jungfernflug wagt.
Ein Jungstorch vom Rathausnest war zu Fuß in der Espantorstraße unterwegs und wurde uns zum Glück
von aufmerksamen Tierfreunden gemeldet. Vielleicht hatte ihn beim Flugtraining eine Windböe vom
Nest geblasen oder er hatte nach dem ersten Flugversuch die Landung auf dem Nest nicht geschafft.

Wir konnten
ihn unter erschwerten Bedingungen einfangen, er wehrte sich aus Leibeskräften und versuchte zu
flüchten, der hatte schon richtig Kraft in den Flügeln. Wir setzten ihn in die Box und fuhren los,
aber schon nach wenigen Metern Autofahrt war klar, der Storch musste wieder in die Freiheit
entlassen werden, er rebellierte in der Box und wollte sich nicht beruhigen.
Wir trugen den Storch ins Rotmoos und entließen in auf einer gemähten Wiese in die Freiheit

Nix wie weg! dachte sich der arme Kerl vermutlich und setzte ganz vorsichtig einen Fuß vor
den anderen auf die Wiese, ein völlig neues Gefühl für ihn!



Es dauerte nicht lange, da kamen noch andere Störche angeflogen und landeten neben dem kleinen
Bruchpiloten vom Rathausnest.
Anfangs wusste der kleine Rathausstorch noch nicht so recht, was er auf der Wiese anfangen sollte

Ein anderer unberingter Jungstorch machte es vor wie es geht, die Futtersuche in Eigenregie

Aber auch zwei Altstörche landeten auf der Wiese, um nach Futter zu suchen, rechts, das ist Nele, ein
Zweijähriger vom Toninest, der noch kein eigenes Nest hat, aber als Übernachtungsgast in seiner alten Heimat
weilt.

Noch ein Jungstorch auf Futtersuche, leider ist der Ring nicht ablesbar

Noch zwei Jungstörche mit deutlich sichtbarem Altersunterschied!


Eine Weile später: die drei Rathausstörche wieder glücklich vereint auf dem Nest! Was der kleine Bruchpilot
seinen Geschwistern jetzt erzählen wird? "Bleibt bloß auf dem Nest sitzen!!! Wenn ihr wegfliegt und irgendwo landet,
dann kommen da so komische Leute und sperren euch in eine Kiste, ganz grauslig, das kann ich euch sagen!!!!"

Die drei vom Eschennest werden auch bald ausfliegen, Charlie, Mia und Paulino trainieren schon fleißig

Das Trio von Konstantin und Konstanze hat die ersten Flüge gut überstanden

Die Altstörche sind jetzt oft in Sichtweite zu ihren Nestern zu sehen und versuchen von dort aus, den
Nachwuchs aus dem Nest zu locken.

"Wo bleibt denn nur unser Futterexpress?" scheinen sich die drei Stromis zu denken!
Tami wie immer auf der linken Seite, Ping heute vorne rechts, Mogli dahinter


Auf dem oberen Sendemastnest von Victor und Micheline stand ein Jungstorch, der andere war ausgeflogen.

Heute war auch wieder der wöchentliche Anruf bei der Tierärztin in Lindau fällig: Simba geht es so weit gut, aber
der Flügel ist noch nicht in Ordnung - leider. Die Tierärztin behandelt und beobachtet ihn weiter. |