Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

Als erfahrene Storchendame weiß unsere Julia ganz genau, wo sie die ersten Sonnenstrahlen des Tages erhaschen kann - auf dem Hochhaus. Ihre Birkensitzplätze waren zu der Zeit noch im Schatten.Sie putzte das Gefieder und schüttelte die Flügel aus.

Eineinhalb Stunden später knurrte ihr dann der Storchenmagen, und sie flog zum Futterplatz - perfekt getarnt und kaum zu entdecken.

Aber als sie bemerkte, dass der Futterexpress im Anmarsch war, setzte sie sich sofort in Bewegung!

Hungrig stürzte sie sich auf die Leckerbissen im Eimer

Ups, da ist ihr eins entwischt! Julia muss aufpassen, denn die hungrigen Graureiher um sie herum warten auf eine günstige Gelegenheit...

..und gleich hat sie's wieder aufgefangen!

Die Rabenkrähe hätte natürlich auch gerne ihren Anteil, aber wer nicht aus dem Eimerchen essen kann, der hat Pech gehabt!

Die Graureiher haben großen Respekt vor Julia, denn sie verteidigt ihr Futter und lässt den Grauen keine Chance

Der Graue hofft, dass Julia einen Fehler macht und ihr ein Küken aus dem Schnabel fällt - aber den Gefallen tut sie ihm heute nicht!

Immer wieder pirscht sich der Graureiher auf leisen Sohlen ran...

...nichts zu machen, Julia kennt kein Erbarmen und will nicht teilen und verteidigt vehement ihren Eimer. Sie verputzt in Nullkommanix ihre tägliche Futterration

...und lässt die Grauen erst an den Eimer, als nichts mehr drin ist!

Und zu guter Letzt, wie schon in den vergangenen Jahren, kommt das Samtpfoten-Putzkommando zum Futterplatz. Der Stubentiger hat schon in den vergangenen Jahren stets die liegengebliebenen Fischreste verspeist.

Julia ist satt und zieht von dannen, kurz darauf flog sie zum Nest.

Das Frischfleischangebot in der Ach genügte unserer Julia anscheinend nicht mehr, deshalb zeigte sie sich am Futterplatz und wartete geduldig auf den zweibeinigen Futterexpress. Als der gefüllte Futtereimer aufgestellt war, kam sie auch schnurstracks anmarschiert..

...aber sie hatte natürlich bemerkt, dass ich hinterm Strauch stand - das gefiel ihr offensichtlich gar nicht. Julia wollte in Ruhe speisen, ich zog mich zurück, um sie von oben zu beobachten. Aber bis ich oben im Haus auf dem Balkon stand, hatte sie den Eimer schon leer gefuttert. Sie hatte ihre Mahlzeit auch tatkräftig verteidigt und den Graureiher abgewehrt, der sich lediglich ein Küken stibitzen konnte.

Sonne und milde Plusgrade am Nachmittag - Julia flog zum ersten Mal seit Tagen wieder auf ihr Eichennest! Und dann pflegte sie lange und gründlich ihr Gefieder!

...ihr Kopf war nicht mehr zu sehen, sie pflegte ihre unteren Regionen...

...aber als ich: "Julia!" rief, guckte sie gleich über den Nestrand!

Selbstgefangenes Frischfleisch-Frühstück - das ist einfach das Beste! Julia scheint zur Zeit nicht so auf Fast-Food zu stehen.

Ob Urs gestern abgereist ist? Seit gestern Vormittag habe ich ihn nicht mehr gesehen. Vielleicht hat er das schöne Wetter genutzt und ist in die Bodenseegegend geflogen, weit ist es ja nicht!

Der Hausherr vom Rathausnest stattete seinem Zuhause heute Vormittag einen kurzen Besuch ab, was nicht zu überhören war wenn man unterm Nest stand - so laut klapperte er! Dann kratzte er sich ratlos am Kopf: das Schneeräumkommando war immer noch nicht angerückt...

...und nun???

Sein blütenweißes Gefieder strahlte mit dem Schnee um die Wette...

...aber im verschneiten Nest zu stehen, das scheint nicht so sein Ding zu sein, besonders glücklich sah er nicht aus!

Deshalb wechselte er seinen Standort wieder und wo landete der Schlingel? Auf einem von Julias Lieblingsplätzen!

...und Julia, die zuvor auf ihrer anderen Lieblingsbirke an der Allee stand, blieb nichts anderes übrig, als eine Etage tiefer auf einem Zweig Platz zu nehmen. Eine weitere Etage tiefer, da durfte dann der Graureiher sitzen - die Rangordnung war ganz klar verteilt!

Der Sitzplatz auf der Birke schien den Störchen zu gefallen, sie pflegten ihr Gefieder und ließen sich die Sonne auf den Bauch scheinen, und das wichtigste: kein Schnee an den Füßen!

Julia ganz versteckt

Die beiden scheinen in den offenen Gräben und in der Ach im Rotmoos noch genügend Frischfleisch zu finden, denn auch heute Vormittag zeigten sie kein Interesse am Futterplatz.