Schreck in der Morgenstunde - Glück im Unglück für Sarah - sie konnte unverletzt gerettet werden!
Bei 16 Flugschülern, die zur Zeit den Isnyer Luftraum unsicher machen, ist es leider nicht auszu-
schließen, dass einer mal einen Fehler macht. Und als dann heute in der Früh schon vor
7 Uhr das Telefon klingelte, da war mein erster Gedanke: "Storch", und so war es dann leider
auch. Axel Bächi, der Konrektor vom Gymnastium berichtete von einem Storch, der im kleinen
Innenhof der Schule gelandet war, und von dort aus eigener Kraft nicht mehr herauskam.
Jetzt kam es mir zugute, dass ich nach der letzten Storchenrettung vor zwei Jahren ein
Notfallset zusammengestellt hatte, mit allen Utensilien, die man eventuell bei der Rettung
eines Storches brauchen könnte. So musste ich heute Morgen nicht erst meine sieben Sachen
zusammensuchen, brauchte nur in die Kiste zu greifen und konnte mit meiner Ausrüstung
zum Einsatzort radeln. In dem kleinen Atrium neben der Aula (ich kann schlecht schätzen,
ca. 25 - 30 qm) stand ein Jungstorch, der aufgeregt hin- und herlief (sehr gut, offensicht-
lich waren die Beine nicht verletzt) und dazu immer wieder mit den Flügeln schlug um
abzuheben (Flügel auch intakt, keine Verletzungen auch am Rumpf und am Kopf sicht-
bar) Mithilfe von Herrn Bächi (er ging von rechts auf den Storch zu, ich mit der Decke
in der Hand von links, nach vorne war Endstation, da kam die Wand) gelang es recht
schnell, das Storchenkind einzufangen. Als die Decke drübergelegt war, legte er sich
sogar brav hin und fiel kurz in Akinese wie bei der Beringung. Vor lauter Aufregung hatte
ich heute sogar die Kamera vergessen - ist mir noch nie passiert! Es wurden Handyfotos
gemacht, ich versuche dranzukommen und sie zu zeigen. Ein Blick auf den Ring am Bein
bestätigte meinen Verdacht, es war ein Jungstorch von Paul und Julia, und zwar Sarah.
Da Sarah unverletzt war, beschoss ich kurzerhand, sie auf der Futterwiese unterhalb der
Baumnester auszusetzen. Papa Paul und Mama Julia standen oben auf den Bäumen und
beobachteten das Geschehen. Die beiden wussten natürlich, wo sich ihr Kind versteckt
hatte, konnten es aber auch nicht retten. Begleitet von einem Trupp Schulkindern, die erst
später zum Unterricht mussten, wanderten wir mit Sarah im Arm ins Rotmoos. Sarah
wurde auf die Wiese gesetzt, sie musste sich bestimmt erst mal von ihrem Schock
erholen, war aber bestimmt glücklich, wieder in Freiheit zu sein. Sie marschierte gleich los
und begann nach ein paar Schritten zu picken und nach Futter zu suchen. Klar, da knurrte
der Storchenmagen! Als ich eine Weile später wieder nach unserem Unglücksraben sehen
wollte, war sie schon weggeflogen. Alles nochmal gut gegangen. Wir sollten unserem
Storchennachwuchs nahelegen, sich von Schulhöfen fernzuhalten, Nino vor zwei Jahren
erging es ähnlich, den sammelten wir im Hof der Grundschule ein.
Sarah auf dem Weg in die Freiheit...
...und kurz darauf hoffentlich bei diesem Trupp in den Rotmooswiesen dabei!
So, und nun zum Bericht von gestern Abend!
Franziska und Urs, die sich am Ufer der Ach verdächtig nahe kommen!
Franziska
Kein Techtelmechtel mit Franziska, Papa Urs hatte brav Futter für seine Kinder gesammelt, das er den beiden
kurz darauf vor die Füße spuckte, Otto und Socke waren begeistert!
Danach gönnte sich Urs seine wohlverdiente Abendruhe auf dem Espantor
Abendidylle bei den drei Tonikindern
...dann kam Leben in die Bude, denn es gab die heißbegehrte Spätmahlzeit!
Bei den Franzis war nur der Nachwuchs zu Hause, Papa und Mama waren noch auf Futtersuche
Peppi und Henriette kommen meistens recht früh nach Hause
Im Eichennest von Paul und Julia waren nur drei Störche zu sehen...
...links auf der "Terrrasse" stand noch einer, ob Storchenkind oder Altstorch, das war nicht zu erkennen
...und auch als Mama Julia fütterte, war nicht eindeutig zu erkennen, wieviele Jungstörche an Bord waren
allerdings habe ich mir die Bilder auch erst heute genau angesehen. Es ist auch nicht ungewöhnlich,
wenn ein Jungstorch bei unserer Abendrunde noch unterwegs ist, da machten wir uns keine Sorgen.
Papa Lutz vom Buchennest hatte auf dem Dach des Mühltormuseums Platz genommen und hatte den
Nachwuchs im Blick
...hinter diesem Fenster steht die Lutzi-Cam, die gestern nicht so recht arbeiten wollte. Aber nachdem ich
als Anti-Techniker ihr heute zu Leibe gerückt war (ich wusste nicht, was ich machen sollte, drückte fast
sämtliche Knöpfe, das wirkte wie ein Defibrillator, schwupps, war das Bild wieder klar!)
die drei Lutzis
Zärtlich beknibbelt Finn seine kleine Liara, die müde war und sich schon ins Nest gekuschelt hatte
Gegen 20.30 trudelten dann die ersten Gäste ein...z. B. der DERR AY 249 (noch unbekannt), der sich als erster
einen der begehrten Plätze auf dem Wassertor sicherte!
...einer mit unablesbarem Ring folgte...
...und dann tauchte der Flegel vom Dienst auf: Sammy! Da müssen wir mal ein ernstes Wörtchen mit der
Patentante reden, die hat ihren Storch so gar nicht im Griff! Sammy lässt keine Gelegenheit aus, die
rotbeinigen Kollegen, die sich gerade zur Ruhe begeben wollten, zu verscheuchen. Da wird einer nach
dem anderen verjagt, da ist Sammy gnadenlos, das macht ihm riesigen Spaß! Ein richtiger Halb-
starker halt!
.....kurz darauf an anderer Stelle - wie könnte es anders sein, wieder Sammy, nachdem er wieder einen
Kumpel verjagt hat!
Der Unberingte und der Österreicher zogen bei Sammys nächstem Angriff aber nur die Köpfe ein und
ließen sich nicht vertreiben. Sammy rauschte davon.
Der Mond ist aufgegangen und die Störche machen sich fertig für die Nacht
...auf dem Heimweg wie jeden Abend wieder der Fichtenstorch!
Ob die anderen Gäste noch alle da sind, das weiß ich leider nicht, sie kommen immer so spät, da sind wir
dann schon wieder zu Hause.
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