Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

Tagebuch
06.05.2020 Drucken E-Mail
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Mittwoch, den 06. Mai 2020 um 21:47 Uhr

Wir Storchenbetreuer und -beobachter hier vor Ort sind keine Biologen, nur

Hobbystorchengucker. Und wenn dann plötzlich Jungstörche in einem Nest

sterben, fragt man sich: Was ist schiefgelaufen? Woran kann es liegen?

Müssen wir etwas unternehmen, untersuchen lassen? Sobald es um Fachfragen,

bzw. irgendwelche Probleme mit den Störchen geht, wird unsere Storchen-

beauftragte, Frau Reinhard, um Rat gefragt. Sie vermutet, dass es an den

Altstörchen liegt, die nicht das richtige Futter für die Zwerge geliefert

haben, eventuell

nicht richtig gehudert haben , das kommt anscheinend immer wieder mal vor. Am

Wetter wird's nicht liegen, denn in den anderen Nestern haben die Jung-

störche überlebt. Für Urs und Ursula ist es einfach nur traurig.

Ganz entspannt ist die Situation im Eichennest am Neidhammelbrunnen bei Franz und Berta, da

zappeln auf jeden Falll zwei Minis im Nest herum

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Heute Abend nach Sonnenuntergang - da wollte einer absolut noch nicht schlafen!

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Auch wenn man nichts sieht vom Nachwuchs verhalten sich die Altstörche so,

als wäre noch Leben im Nest.

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Einer der Finnis, auch da scheint alles in Ordnung zu sein. Heute bei Sonnenschein durften die Kleinen

in allen Nestern frische Luft schnappen, aber es wurde nach einer Weile auch überall wieder gehudert

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...den Deckel wieder drauf

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Seit Tagen versuche ich ,  bei den Paulis einen Partnerwechsel oder eine Fütterung zu beobachten -

heute hatte ich Glück, es wurde gefüttert!

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Leider ist auch das Eichennest der Paulis total zugewachsen, da wird man vom Nachwuchs nicht so

schnell was zu sehen kriegen.

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Bei Frank und Liese vom Bergahornnestsah es schon oft nach Fütterung aus, scheint aber noch nicht so

weit zu sein. Partnerwechsel, gemeinsamer Blick in die Nestmulde...

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...und gleich wieder Deckel drauf!

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Wechsel im Abendlicht bei Sammy und Hana. Auch bei den beiden müsste es jeden Tag so weit sein mit

dem Schlupf des Nachwuchses - heute war keine Fütterung zu beobachten.

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Bis der Nachwuchs von Lottchen und Felix schlüpft, müssen wir uns noch eine Weile gedulden, sehen werden

wir die Kleinen vermutlich kaum, der grüne Dschungel ums Nest wächst und gedeiht.

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Wenn man ein Nest fotografieren will, hat man meistens noch ein zweites mit auf der Platte,

rechts das Nest von Franz und Berta, links daneben die neuen unberingten Störche Marius und Marie

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Auch die Neuen klappern und verteidigen ihr Zuhause schon wie die alten Hasen.

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Das Nest der beiden ist noch nicht ganz fertig, die letzten Feinheiten fehlen noch, und daran wird

fleißig gearbeitet.

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Drei Eichennester auf einen Blick! Links das Nest von Marius und Marie, in der Mitte das Nest von Franz und

Berta und rechts wohnen Linus und Lina

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Und was macht Linus wenn er frei hat und seine Lina auf den Eiern sitzt?

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...er sieht sich bei den Nachbarn Luis und Luisa um, die gemeinsam ausgeflogen sind!

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Bilder von der Abendrunde...

Bea genießt die letzten Sonnenstrahlen des Tages...

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...dann das ewige Warten auf Senderstorch Bosse. Es war dann schon 21 Uhr, Bosse ließ auf sich

warten, die Storchenbeobachter mit den Kameras begaben sich auf den Heimweg. Aber ein

Schlafgast hatte sich dann doch noch auf dem Baum vor dem Schützenhaus eingefunden: Hona!

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05.05.2020 2. Teil Drucken E-Mail
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Dienstag, den 05. Mai 2020 um 21:25 Uhr

Freud und Leid liegen auch bei den Störchen so nahe beieinander!

Wir sind traurig, weil es die kleinen Rathausstörche wieder nicht geschafft

haben. Aber wir dürfen uns auch freuen, denn ein kleiner Isnyer von 2019

hat es geschafft!

Hona ist wieder da!

Hona ist das Storchenkind von Hope und Hana von der verbotenen Linde

und war unser kleinstes, zartestes Störchlein im letzten Jahr, wog nur

knapp über zwei Kilo. Die Kleinen sind erfahrungsgemäß die Kämpfer, und

so ist aus Hona ein toller, großer Storch geworden. Ich hatte die Ringnummer

gestern zwar abgelesen, allerdings nicht in meiner Ringnummernliste

nachgesehen. Frau Krome von der Vogelwarte in Radolfzell hat mich

heute drauf aufmerksam gemacht! Hona (DER A 3 N 65) ist mit Senderstorch Bosse

unterwegs, den ich gestern bei Unterried verfolgte. Und bei dieser Verfolgung

habe ich durch Zufall Hona entdeckt. Dann wird Hona den Bosse in das

Geheimnis der Isnyer Futterwiesen einweisen. Wer Hona bewundern will,

der kann sich die Bilder vom gestrigen Tagebucheintrag ansehen.

Das ist der Übernachtungsplatz von Hona, ein Baum vor dem Schützenhaus, mit zwei anderen

Kollegen. Hona schläft also nur ein paar Schnabellängen von Mama Hana entfernt, die in

diesem Jahr auf dem Eschennest neben dem Schützenhaus wohnt.

Wolf hat berichtet, dass Hona heute Abend auch wieder dort übernachtet, gemeinsam mit Herrn Sara

und einem Unberingten.

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Senderstorch Bosse auf seinem Nachtquartier

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Heute Vormittag im Regen: Bosses Sender meldet, dass er sich im Rotmoos aufhält, dann müsste

er einer von den Vieren sein.

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05.05.2020 Drucken E-Mail
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Dienstag, den 05. Mai 2020 um 16:27 Uhr

Ein Fünkchen Hoffnung bestand noch, denn auch am Vormittag lag

immer noch ein Altstorch schützend auf dem Nest. Jetzt haben wir

die traurige Gewissheit, die kleinen Störche vom Rathausnest

haben es leider nicht geschafft. Mit hängenden Köpfen stehen Urs

und Ursula auf dem Nest, ein totes Storchenkind liegt noch im

Nest. Es ist so traurig für Urs und Ursula, das zweite Jahr in

Folge müssen sie um ihre Storchenkinder trauern...

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04.05.2020 Drucken E-Mail
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Montag, den 04. Mai 2020 um 21:22 Uhr

Traurige Nachrichten zu Beginn des heutigen Storchenreportes.

Kathi hat beobachtet, dass Urs heute drei tote Küken aus dem Nest

geworfen hat. Im Rathausnest spielt sich das gleiche Storchendrama ab

wie im Vorjahr. Gestern war recht wenig Aktivität im Nest zu sehen.

Was mag da schiefgelaufen sein? Urs und Ursula können einem wirklich

leid tun. Danke für das  Bild, Kathi, auch wenn's ein trauriger Anblick

ist. Ein klein wenig Hoffnung bleibt noch, vielleicht hat doch noch

ein Küken überlebt.

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Wie immer im Leben liegen Freud und Leid ganz nah beieinander,

auch bei den Störchen.

Sammy und Hana warten anscheinend noch auf ihren Nachwuchs,

wie immer baut Sammy sein Nest noch weiter aus!

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Das ist Linus, der sein Zuhause auch noch verschönern und ausbauen will. Typisch für den Parkplatz auf dem

Festplatz ist die rote Tüte mit dem gelben M. Der Burgertempel ist geschlossen, Drive-in ist möglich, da fährt

man halt zum Festplatz, futtert sich dort satt und wirft die Verpackungen aus dem Autofenster - leider ein

täglicher Anblick!

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Unser sechstes Eichennest scheint so gut wie fertig zu sein! Dieses Storchenpaar ist von der ganz schnellen

Truppe, in Nullkommanix haben die beiden ein Nest auf den Baum gezaubert, auf den Bildern vom Nachmittag

ist zu sehen, dass vermutlich schon mit der Eiablage begonnen wird - die zwei haben es besonders eilig!

Und da müssen natürlich auch neue Namen her - langsam wird's schwierig!

Luis und Luisa werden die beiden heißen. Der beringte Storch wird das Weibchen, also Luisa, sein.

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Perfekt! Einmal in die Kamera gelächelt für's Familienalbum!

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Luis mit stolz geschwellter Brust, Luise beim Probeliegen oder Eier legen???

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Die unberingten Kollegen vom fünften Eichennest haben zwar schon eher mit dem Nestbau begonnen,

aber die beiden sind noch nicht ganz so weit, da werden noch fleißig Stöckchen hin- und hergeschoben.

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Utzi im Landeanflug mit neuem Polstermaterial. Die Störche von unseren Baumnestern sind wahre Fllugkünstler,

denn die Landeanflüge zu den Nestern sind alles andere als einfach!

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Franz der Franzose gönnt seinem kleinen Fränzlein frische Luft!

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Störche mitten im Frühstücksbuffet! Die Frühlingswiesen sind wunderschön, aber eine echte Herausforderung

für diejenigen, die sich für die Storchenbeine mit den Ringnummern interessieren!

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...sieht wunderschön aus, aber so kann kein Storch identifiziert werden!

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Obwohl......zur Zeit ist der Senderstorch Bosse in der Gegend um Isny unterwegs, da hat man eventuell

die Chance, die Antenne auf dem Rücken zu entdecken. Deshalb wurden heute nicht nur Storchenbeine,

sondern auch Storchenrücken äußerst genau begutachtet!

Bosse war nicht bei den frühstückenden Störchen an der Birkenallee dabei, aber Sammy war dort und

stärkte sich!

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....ein Unberingter

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Senderstorch Bosse in und um Isny - die Info kam gestern von Hans Daiber, vielen Dank dafür!

Auf Animal Tracker kann man die Aktivität der Senderstörche verfolgen, naja, die aktuellen Koordinaten

sind nicht immer zu sehen, aber es ist ein Anhaltspunkt. Zum Glück gibt's außer mir noch andere Storchen-

verrückte in Isny, der Informationsaustausch funktioniert. Danke an Wolf für die Koordinateninfo!

Das war dann die Aufgabe, als ich nach Unterried geradelt war: drei Störche im hohen Gras, und

wer ist jetzt Bosse???

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Die Sender und die Antenne auf dem Storchenrücken sind mittlerweile so klein, ich konnte

keinen Sender erkennen und die Ringnummer am Bein von Bosse schon zweimal nicht!

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Geduld und ein bißchen Glück war jetzt gefragt

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Es sei schon mal vorweggenommen, der mit dem dreckigen Hals, das ist Bosse! Sein Kumpel

wollte auch noch mit auf's Bild! Bosse ist ein Zweijähriger Storch vom Affenberg bei Salem

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Bosse (DER A 7 N 92) war mit einem Unberingten und mit DER A 3 N 65 unterwegs

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Das ist Bosse! Die Antenne auf seinem Rücken ist zwar nicht zu erkennen, dafür ist der Ring am

linken Bein gut abzulesen.

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Auf "Animal Tracker" können die Aktivitäten von Bosse verfolgt werden. Er hat in den beiden

letzten Nächten in Isny im Rainstadion beim Hartplatz übernachtet. Da ist es praktisch Pflicht für jeden

Storchenverrückten, dort am Abend nach dem Rechten zu sehen! Tatsächlich, Bosse saß auf einem

Flutlichtmast! Drei Kumpel von ihm hatten sich den Baum direkt vor dem Schützenhaus als

Übernachtungsplatz ausgewählt. Die Bilder kommen dann morgen.

 

 

 

 
03.05.2020 Drucken E-Mail
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Sonntag, den 03. Mai 2020 um 19:58 Uhr

Ein trockener, sonniger Tag - heute durfte der Nachwuchs endlich mal frische Luft schnappen!

Berta vom Eichennest beim Neidhammelbrunnen präsentiert ihre Kleinen, zwei sind es auf jeden Fall!

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Vom Rotmoos aus fotografiert, keine Starfotos, aber für Beweisbilder reicht es!

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...ziemlich unscharf die Vergrößerung, aber die zwei Köpfchen sind gut zu sehen!

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Von Tonis Nachwuchs war auch heute leider nichts zu sehen, egal von welchem Beobachtungsplatz,

die Blätter stören an den wichtigsten Stellen! Toni sah schon wieder pico-bello gepflegt aus, er stand am

Vormittag auf dem Nest, also durfte auch da der Nachwuchs frische Luft schnappen, zu sehen war halt

leider nichts.

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Dann am Nachmittag: Toni kehrt zurück, würgt Futter aus....

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Was dann genau geschah, hab ich nicht in Bildern festgehalten, denn ich konzentrierte mich natürlich auf

die Nestmitte und der erhofften Beobachtung der kleinen Tonis...die sich leider nicht blicken ließen. Rechts am

Bildrand ist Antonia zu sehen, die sich mit dem beschäftigt, was Toni ausgewürgt hat, etwas Schwarzes, grad noch

so zu sehen....

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Antonia beugte sich dann weit über den Nestrand, nachdem sie ein großes Beutestück mehrfach in die Luft

geworfen hatte oder zerteilen wollte?

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Toni beobachtet, was Antonia da so treibt...

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...dann war zu sehen, dass etwas durch die Äste zu Boden fiel. Schreck am Nachmittag, doch nicht etwa ein

Küken??? Nein, es war die fette Beute, die Toni angeschleppt und ausgewürgt hatte, die dann von Antonia

bestimmt nicht mit Absicht über den Nestrand befördert hatte...eine ausgewachsene Kreuzotter!

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Rege Bautätigkeit weiterhin bei dem unberingten Paar auf dem fünften Eichennest, dem Nachbarnest vom

Franznest

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Fleißig gearbeitet, auch am heiligen Sonntag, wurde auch auf dem allerneuesten Eichennest, also

unserem sechsten Eichennest

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Kurzer Überblick:

Aktuell haben wir 13 Brutpaare auf den Nestern sitzen, dazu sind noch zwei Storchenpaare mit Nestbau beschäftigt.

Alleine auf dem Festplatz leben 9 Brutpaare (acht auf Baumnestern, eins auf dem Strommast), dazu sind dort noch

zwei Nester im Bau.

Weiter Storchennester:

auf der Alten Gerbe

auf dem Rathaus

auf der verbotenen Kastanie

auf dem Sendemast

 
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