Gestern hatten wir noch eher milde Temperaturen, dann folgte
heftiger Regen am Abend und in der Nacht, der dann in Schnee
überging. Heute sind die Wiesen rings um Isny wieder weiß. Den
Störchen wird das nicht gefallen. Die Finnis standen heute lange
auf ihrem Sendemastnest, dann waren sie weg. Gesehen habe ich
sie am Nachmittag nicht, geschlossene Schneedecke an allen möglichen
Liebllingsplätzen der Störche, aber kein Storch zu sehen, auch nicht
in der Ach, wo sie sich gerne mal die Füße wärmen. Urs und Ursula
pflegten um die Mittagszeit noch ausgiebig ihr Federkleid auf dem Nest,
aber am Nachmittag waren sie nicht mehr zu sehen. Haben die vier
ein gutes Versteck gefunden? Oder sind sie erneut vor dem Isnyer
Winter geflüchtet? Leider melden sie sich nie bei mir ab!!!!!
Weiter geht's mit den Storchenerinnerungen, das Jahr 2017 ist jetzt
an der Reihe!
Julia hatte sich im Winter 2016/2017 nur eine kurze Auszeit gegönnt
und war bereits um die Weihnachtszeit 2016 wieder in Isny. Dafür musste sie
dann im Januar mit -20 Grad in Isny klar kommen. Dank guten Futters
konnte sie die eisigen Temperaturen meistern. Es ist jedes Jahr aufregend
und spannend zu beobachten, wer wieder alles aus dem Winterquartier
zurückkehrt. Da ist auch immer die bange Sorge, ob es alle, die uns ans
Herz gewachsen sind, auch geschafft haben. Unsere "alten Hasen",
die Finnis, die Tonis und Urs und Ursula und Paul kehrten gesund und munter
zurück. Das neue Paar vom Eichennest zwei beim Neidhammelbrunnen,
Peppi und Peppina trafen ebenfalls wieder in Isny ein.
Peppi und Peppina werkeln eifrig am Nest
Ein paar Nester weiter wartete Henriette auf dem Lindennest 2 auf ihren Henri. Das
Lindennest der Henris hatte im Winter jetzt auch eine stabile Nisthilfe
erhalten, Henriette akzeptierte das veränderte Zuhause sofort, aber
sie wartete auf ihren Partner. Peppi vom Eichennest schräg gegenüber
beobachtete seine einsame Nachbarin. Er renovierte zwar schon fleißig mit
seiner Peppina sein Eichennest, und die Familienplanung war auch schon in vollem
Gange. Aber Peppi kümmerte sich jetzt noch zusätzlich um die einsame Nachbarin
Henriette. Immer wieder flog er rüber, half ihr bei der Nestrenovierung, flog
wieder zurück zu seiner Peppina. Das ging ein paar Tage hin und her, dann
kümmerte sich Peppi auch noch um das vernachlässigte Liebesleben der
einsamen Storchendame. Ja, Peppi hatte richtig Stress! Zwei Nester mussten
renoviert werden und zwei Storchendamen glücklich gemacht werden. Von
Henri weiterhin keine Spur. Eines Tages war es Peppina zuviel! Peppi hielt
siich jetzt vorwiegend bei Henriette auf. Peppina verließ das Eichennest, aber
zuvor räumte sie das komplette Nest leer!!! Da lag kein Zweig mehr auf der
Nisthilfe, Peppina hatte vor lauter Wut über ihren treulosen Ehestorch
das komplette Nistmaterial aus dem Nest befördert, da lag alles unterm
Nest! Für das Nest gab es neue Bewerber.
Peppi und Henriette, das neue Liebespaar, auf der neuen Nisthilfe auf dem Lindennest 2
Peppi blieb bei Henriette auf dem
Lindennest, verteidigte aber immer noch sein ehemaliges Eichennest. Aber
als bei ihm und Henriette die ersten Eier im Nest lagen, da hatte er andere
Aufgaben, das Eichennest 2 wurde von einem unberingten Storchenpaar
bezogen. Ob die Dame Peppina war, die mit einem neuen, unberingten
Partner zurückgekehrt war, das wissen wir leider nicht. Das neue Paar vom
Eichennest 2 hieß Fred und Frederike.
Noch ein neues Storchenpaar gab es in der Rainstraße. 2016 hatten dort
Lukas und Lukrezia mit dem Nestbau auf einer Hängebuche begonnen.
Der Schweizer Lukas kehrte nicht zurück.
2017 saß dort wieder ein Storchenpaar. Das Männchen war in Mauschbach/
Rheinhessen geschlüpft. Vielleicht war das unberingte Weibchen ja
Lukrezia vom Vorjahr? Das ist immer so eine Sache mit den Unberingten!
Das neue Paar hieß ab sofort Lutz und Lutzi, verließ aber bald die
Hängebuche und baute sich ein Nest auf einem Kamin eines Mehr-
familienhauses nebenan.
Das nächste neue Paar im Jahr 2017, das waren Franz der Franzose
und Franziska aus Volkertshausen. Sie richteten sich auf dem Strommast
beim Rainschlössle häuslich ein.
Franz sitzt auf den Eiern...
...während Franziska den Müll unterm Nest inspiziert. Nachdem sich Franziska so gut mit Fast-Food-Hinterlassen-
schaften auskennt, ist zu vermuten, dass sie sich auch gut auf den spanischen Müllkippen auskennt!
Auch in diesem Jahr gab es wieder viele Storchengäste, die Isny einen
Besuch abstatteten. Mit dabei war auch ein Zweijähriger, der 2015 in Isny
aus dem Ei geschlüpft war - Fietje vom Rathausnest. Leider mussten wir
ihn nach der Kollosion mit einem Fahrzeug tot an der Bundesstrasse bergen.
Gebrütet wurde in dem Jahr in acht Nestern, aber nur vier Storchenpaare
hatten Glück und konnten ihren Nachwuchs groß ziehen!
Im Eichennest 2 von Fred und Frederike schlüpften Hope und Sammy (
die beide ein Jahr später als Gast und zwei Jahre später als Brutstörche
nach Isny zurückkehrten)
Hope und Sammy betteln!
Auf dem Lindennest 2 von Peppi und Henriette schlüpfte Sara (er kehrte
als "Herr Sara" ein Jahr später ebenfalls als Gast in seine alte Heimat zurück,
versucht sich seitdem jedes Jahr im Nestbau und Familiengründung)
Henriette mit Klein-Sara
Aus dem untreuen Peppi war ein treusorgender Ehestorch und Storchenpapa geworden, der seinen kleinen
Sara wie seinen Augapfel hütete!
Auf dem Lindennest 1 von Toni und Antonia schlüpften Jackie und Tonino,
(Tonino kehrte auch als Einjähriger als Gast, als Zweijähriger als Brutstorch
in seine alte Heimat zurück)
Toni mit Tonino und Jackie
Auf dem Kaminnest von Lutz und Lutzi in der Rainstrasse gab es ebenfalls
Nachwuchs, dort schlüpften Jenny und Nick.
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