Ein Tag ohne isny.tv - ganz schrecklich, oder? Martin hat der Technik
wieder neues leben eingehaucht - danke dafür!!!
Es war ein ereignisreicher tag, und wie so oft im leben lagen freud und leid ganz
dicht beieinander.
glücksmomente in der früh. bei der kontrollrunde auf dem festplatz saß ein
storch auf emils eiche und guckte ganz treuherzig in die kamera, ring am
rechten bein, von der sorte haben wir hier nur wenige...
es ist julian, ein isnyer von 2020, nachwuchs von paul und paulline!!!
es ist wirklich wie ein sechser im lotto, wenn man einen einjährigen irgendwo erwischt, sie tingeln durch die
gegend, mal hier, mal dort, prüfen etwaige bauplätze für die zukunft, testen das futterangebot, meistens
bleiben sie nur kurz und sind gleich wieder weg. julian gab auch nur ein kurzes gastspiel, auf dem rückweg von der
einkaufsrunde war er schon wieder weg. bei victoria vom emilnest, die ich am karfreitag zufällig erwischte,
war es genau so.
liebe patentanten, die ihr auf ein lebenszeichen von euren störchen wartet, ihr müsst also nicht traurig sein,
wenn ihr nichts von euren patenstörchen hört. nicht jeder kommt an seinen geburtsort zurück. und
nicht jeder storch wird zufällig abgelesen, das ist wirklich ein riesenglück, wenn man da mal einen erwischt.
wo julian den winter verbrachte, wird sein geheimnis bleiben. grad kam die meldung von der vogelwarte,
dass er bis jetzt noch nicht abgelesen wurde.
Julian und das nest von emil und emilia. die situation war ganz entspannt, die alten hasen wussten anscheinend,
dass der junge mann (frau?) nur gucken wollte
julian aug in aug mit luis und luisa, die ihr eichennest 6 zurückerobert haben
die einjährigen habe ich bis jetzt immer friedlich erlebt, erst als zweijährige kommen sie ins flegelalter
...die stromis
franz checkt die lage, da sind neue nachbarn drüben auf dem eichennest 6...
..aber so ganz neu sind die beiden dort nicht. es sind luis und luisa, die bauherren von 2020, die sich ihr nest
jetzt in einem einwöchigem kampf zurückerobert haben. von herrn sara und frau sarotti war gestern und auch
heute morgen nichts zu sehen...
einerseits freut es einen natürlich, wenn ein paar nach so langer reise wieder heil zuhause ankommt und auf sein
nest fliegen kann, aber andererseits sind auch herr sara und frau sarotti zu bedauern, die sich auf eine eigene
familie eingestellt hatten und jetzt ohne nest dastehen.....herr sara ist wirklich vom pech verfolgt. letztes jahr hatte
er eine kurze beziehung mit dem doppelten lottchen, nestbau auf der verbotenen kastanie, dann wurde herr sara
von felix vertrieben, lottchen blieb bei felix und brütete mit ihm. da hätte man herrn sara dieses jahr schon eine
glückliche storchenfamilie gegönnt...
probeliegen bei luis und luisa...
der komplette schulhof ist leergefegt, die jungs vom bauhof waren wirklich sehr gründlich, da muss sich
paul schon was einfallen lassen, wenn er weitere stöckchen braucht...ob er auf dem dach vom ochsenkeller
fündig wird?
eichennest 5, tonino brütet, leonie räumt auf...
wir dürfen nicht meckern, die sonne scheint, aber der wind ist eisig, die temperaturen liegen knapp über 0°, und
immer wieder fallen ein paar flocken vom himmel...
fridolin im rotmoos...nein, da ist nicht die linse dreckig, die pünktchen sind weiße flocken
fridolin am boden, zwei kollegen in der luft...
linus war auch in der nähe
dann der traurige teil des gestrigen storchentages. ein anruf um die mittagszeit: in rengers wurde ein
toter storch unter einem strommast entdeckt. das ist natürlich ein riesenschreck, wenn in isny
in 13 nestern gebrütet wird.....es folgten bange minuten...
erhard hatte zeit und fuhr mit mir raus...
die anwohner, die uns informiert hatten, hatten beobachtet, wie ein greifvogel an dem leblos am boden liegenden
storch rumhackte
kein schöner anblick und so traurig jedes mal, wenn man einen verunglückten storch bergen muss...
ein blick auf den ring, da war mir sofort klar, dass der storch weit über 20 jahre alt sein muss.
als ich den aluring sah, musste ich sofort an julia denken, die heuer 23 jahre alt geworden wäre, dieser
arme kerl war noch älter, 29 Jahre!!!
der storch stammt aus brittnau in der Schweiz und wurde bisher noch nie in deutschland abgelesen. ist das
nicht tragisch? da schafft es ein storch 29 jahre lang, allen gefahren aus dem weg zu fliegen, und dann
wird ihm ein strommast zum verhängnis
ich habe bilder von der ganzen umgebung angefertigt, bilder vom strommast aus allen richtungen, dann
gingen meldungen raus an ute reinhard, die sich den strommast ansehen muss, der eventuell besser
abgesichert werden muss, meldungen an die vogelwarte in radolfzell, auch jeweils mit bildern. radolfzell
leitet die meldungen dann weiter an die schweizer vogelwarte im sempach, damit die auch informiert sind.
armer storch, deutschland hat dir kein glück gebracht. im storchenhimmel wird er jetzt vereint sein mit
einigen anderen ehemaligen isnyer störchen, die wir lieb gewonnen hatten... |