Erster Teil des Isnyer Beringungsmarathons 2021! Heute war der Nachwuchs
von Urs und Ursula vom Rathausnest an der Reihe. Ich war schon oft bei einer
Beringung dabei, aber ich gebe zu, dieses Mal war ich megaaufgeregt!!! Das wochen-
lange Bangen und Hoffen unter den Nestern, das ist mir ganz schön an die Nieren
gegangen. Und als ich dann die beiden Jungstörche vor mir hatte - da hatte ich
einen ganz dicken Kloß im Hals sitzen, und ich musste mehrmals schlucken, damit
nicht die eine oder andere Träne der Erleichterung kullerte.
Ruhe vor dem Sturm, noch ahnen Mama Ursula und ihre beidenSprösslinge nicht, was da gleich auf sie
zukommen würde...

Ute Reinhard, unsere Weißstorchbeauftragte war genau so pünktlich wie die Firma Moog mit der großen
Hebebühne

...die Anfahrt zum Nest...ein Jungstorch wagt einen Blick...

...dann kam ein längerer Hals mit rotem Schnabel zum Vorschein, Mama Ursula hatte mit den Kleinen
gekuschelt

...Ursula flüchtet, sie ist unterhalb des Nestes zu sehen

eng aneinandergekuschelt machen die beiden Jungstörche genau das, was die Beringerin von ihnen
erwartet - sie fallen in Akinese

...tolles Gefieder, groß sind sie, aber ich habe noch solche kleinen Saubärchen in einem Nest gesehen!!!!
Normalerweise knibbeln die Eltern den ganzen Tag an ihren Kindern herum, damit sie picobello aussehen,
im Hause Urs scheint das nicht üblich zu sein!


Mama Ursula drehte ihre Runden ums Nest, wurde dabei von einer wütenden Krähe verfolgt...

Wie gewohnt ging die Beringung routiniert über die Bühne, ein Storchenkind wurde zugedeckt, das andere
wurde in eine Plastiktasche gepackt, dort erhielt es seinen Storchen-Personalausweis ans Bein geklipst.
Bei diesem Vorgang braucht Frau Reinhard absolute Ruhe, die zwei Teile des Ringes müssen exakt zusammen-
geklipst werden, höchste Konzentration ist erforderlich, denn das Storchenbein darf dabei natürlich auch nicht
verletzt werden.

..nach der Beringung wird die Tasche mit dem Storch an die Federwaage gehängt, 3,2kg wog
der Kandidat, 100 Gramm werden jeweils für die Tasche abgezogen, also 3.1kg für die Statistik

Teil 3 ist dann die Reinigung des Storchenschnabels. Durch die anhaltend nasse Witterung sind heuer alle
Storchenschnäbel total verklebt, da wurden zuviele Regenwürmer verfüttert, ärgerte sich Frau Reinhard!
Mit den verklebten Schnäbeln können die Jungstöche nicht mehr richtig fressen, außerdem kann es zu
Fehlbildungen der Schnäbel kommen, die in diesem Alter noch recht weich sind, weil sie ja noch wachsen müssen

Ursula hatte ihren Rundflug beendet und wartete ungeduldig auf der Sirene...

...dann war der Geschwisterstorch an der Reihe, gleiche Prozedur...


Der Geschwisterstorch brachte das exakt gleiche Gewicht an die Federwaage - also auch 3,2kg minus 100 Gramm
Ute Reinhard mit ihrem Utensilienkörbchen...
Sie hat auch das Nest auf Dinge untersucht, die da nicht hingehören und dem Nachwuchs zum Verhängnis
werden könnten, wie Plastikfolien, Schnüre usw. Den toten dritten Jungstorch hat sie nicht gefunden,
den hatten die Altstörche wohl schon selber entsorgt. Aber zwei Eier lagen noch im Nest, die hat
Frau Reinhard vorsichtig eingepackt und mitgenommen - zu Anschauungszwecken für Schulen usw. Die
Eier werden von ihr auch vermessen und gewogen.

...Zettel und Stift sind bei ihr immer dabei

...auf dem Sendemastnest beobachtet einer der Finnis die Aktion, den Störchen entgeht natürlich nichts,
leider war den Finnis dieses Jahr kein Nachwuchs vergönnt....

...Ursula drehte in der Zwischenzeit eine weitere Runde, links oben am Bildrand ist das Eschennest von
Bonnie und Clyde zu sehen

Alles erledigt! Ganz brav sind die beiden gewesen!



Für die Kameras und für's Familienalbum zeigte Frau Reinhard nochmal die Ringe, wer sich jetzt auf den Kopf
stellt, kann es auch richtig herum lesen!


Bevor es mit der Hebebühne wieder nach unten ging, musste ich die beiden unbedingt nochmal kurz
streicheln....
Lebt wohl, ihr beiden, wir wünschen euch ein langes, glückliches Storchenleben, passt immer gut auf euch
auf, vielleicht besucht ihr uns ja mal wieder???


Kaum hatten wir Zweibeiner uns vom Nest entfernt, flog Mama Ursula sofort zu ihren Kindern
zurück und das war gut so, die beiden mussten beschützt werden, denn bereits vor der Beringung
versuchten immer wieder andere Störche, auf dem Nest zu langen und das ging gleich wieder so
weiter


Die beiden Störenfriede nahmen auf dem Rathausdach Platz und weil sie Ringe trugen, wurden sie natürlich
sofort identifiziert. Es waren Tonino und Leonie, das Storchenpaar vom Eichennest 5, dessen Nachwuchs
leider nicht überlebt hat. Aus lauter Frust ärgern sie jetzt andere Storchenpaare mit Nachwuchs


Ute Reinhard hat nach der Rathausnestberingung noch nach dem anderen Isnyer Storchnenachwuchs
gesehen. Wenn das Wetter mitspielt, wird morgen im Eichennest 3 von Emil, im Eichennest 2 von Franz
und im Lindennest von Toni beringt. Das Tonikind ist der Kleinste, wenn es stark regnet ist das zu stressig
für ihn, dann würde diese Beringug nochmal verschoben. Der Kleine von Emil ist auf jeden Fall "reif",
das ist der Größte, der kommt morgen nicht drum herum.
Wir werden morgen, wenn die geplanten Beringungen über die Bühne gegangen sind, die Namen der
Patenstörche, bzw. Patentanten bekanntgeben. Wir möchten die Patenschaften gerecht verteilen, deshalb
werden wir bei der ersten Beringungsrunde nur einen Patenstorch je Patenante vergeben. Und wenn
alles so läuft wie bis jetzt geplant, werden wir alle Patenschaftswünsche erfüllen können. Frau Reinhard
hat auch versprochen, dass sie weitere Male nach Isny kommen wird, um auch die anderen Jungstörche,
die jetzt noch zu klein sind, zu beringen. Ein Jungstorch sollte 6 Wochen alt sein, damit der Ring perfekt
passt, für jüngere Störche ist der Stress der Beringung auch noch zu groß.
In den anderen Nestern auf dem Festplatz sah es gut aus...eine kleine Überraschung war sogar dabei.
Bei den Stromis zeigte sich bis jetzt immer nur einer, auch bei der Fütterung - und heute waren sogar
zwei Köpfchen zu sehen. Allerdings hatten die Altstörche da ein Plastikteil auf's Nest geschleppt,
das war gestern noch nicht zu sehen...

...bei den Emils


Berta mit ihren Sprösslingen


Luis vom Eichennest 6 hat den Sonnenschirm aufgespannt

Familienbild auf dem Lindennest 1: Toni, Antonia und ihr Storchenkind


ich dachte, ich hätte alle drei kleinen Paulis erwischt, aber die wuselten so im Nest herum......

Bonnie oder Clyde? bewachten den Kleinen, der erst zu einem späteren Zeitpunkt beringt werden kann.

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