09.08.2018 |
Tagebuch | ||||
Donnerstag, den 09. August 2018 um 16:16 Uhr | ||||
Die gute Nachricht zuerst: Karlsson vom Dach geht es gut, er ist unverletzt, nur völlig erschöpft und vermutlich unterernährt! Wer hatte wohl die unruhigere Nacht? Karlsson in der Garage oder ich in meinem Bett? Putzmunter stand er heute Morgen in seinem Ställchen, gefuttert hatte er nichts, und er wollte sich auch kein Wasser einflössen lassen so wie gestern. Ich musste ihn dann erst mal wieder einfangen, dann wurde er in die Hundebox (freund- liche Leihgabe) ins Auto (freundliche Leihgabe, die Box passte nicht in unser Auto) gesetzt... ...dann ging's los in Richtung Salem. Karlssons Lebensgeister waren wieder geweckt, während der Fahrt kniete er sich immer wieder hin und guckte oben aus dem Fenster raus - ich konnte ihn im Rückspiegel beobachten! Heckklappe auf - er kuschelt sich vorsichtshalber ins Eck ...Karlsson wird hoffentlich bald wieder bei seinen Kollegen dort oben auf den Dächern stehen! Dann wie gewohnt - der freundliche Empfang in der Storchenstation. Roland Hilgartner, der Leiter der Storchen- station, untersuchte Karlsson gleich und gab Entwarnung. Er hat keine Verletzung an den Flügeln. Klar, mit einem gebrochenen Flügel wäre er gar nicht auf's Dach gekommen. Er sein nur völlig erschöpft, was aktuell bei vielen Jungstörchen zu beobchten sei. Bedingt durch die anhaltende Trockenheit ist es auch möglich, dass Karlsson schon im Nest von den Eltern nicht ausreichend mit Nahrung versorgt werden konnte. Vielleicht hat er auch schon viele Flugkilometer in den Flügeln gehabt, wir wissen ja nicht, wo er herkommt. Dann haben ihn wohl Kraft und Mut verlassen, den Anschluss an seinen Trupp hat er anscheinend auch verloren, da wusste er nicht mehr, was er machen sollte. Aber jetzt ist er in allerbesten Händen. Er wird erst mal aufgepäppelt und erhält dann in den nächsten Tagen auch einen Ring verpasst . Herr Hilgartner ist zuversichtlich, dass er bald wieder in die Freiheit entlassen werden kann, sofern sich in den nächsten Tagen keine Auffälligkeiten zeigen. Karlsson, rechts, muss erst mal Stress abschütteln... ...ich geh dann mal - tschüß! Glück im Unglück für Karlsson vom Friesenhofener Dach, der jetzt in der Voliere auf dem Affenberg sitzt und sich bestimmt bald mit seinen Kollegen um die besten Schlafplätze streiten wird!
|