Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

02.03.2018 Drucken E-Mail
Tagebuch
  
Freitag, den 02. März 2018 um 16:19 Uhr

Es war Urs anscheinend ziemlich unangenehm, mit Julia gemeinsam auf dem Rathausnest zu sitzen und dabei über die Webcam von der gesamten Storchenfangemeinde beobachtet zu werden. Und so haben sich die beiden gestern Abend auch gleich wieder verkrümelt.

Heute in der Früh das übliche Spektakel am Futterplatz, Urs und Julia mussten wieder mit vollem Körpereinsatz den Inhalt des Futtereimers verteidigen. Die Störche klapperten, die Graureiher zeterten. Auf der anderen Seite der Birkenallee, ca. 200 Meter vom Futterplatz entfernt, stand ein weiterer Adebar im Graben, das muss ein Finni gewesen sein. Das Geklapper der Kollegen hat er mit Sicherheit gehört, hingeflogen ist er nicht.

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Nachdem sich Julia und Urs gut gestärkt hatten, flogen sie sofort zurück auf's Nest, auf Julias Eichennest wohlgemerkt. Dabei präsentierte Urs heute auch das Beweisstück, seinen Ring am linken Bein!

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Auf dem Rückweg von der Morgenrunde, als wir schon fast wieder die Häuser erreicht hatten, war plötzlich ein wohlbekanntes Rauschen über uns zu hören - Urs kam angeflogen! Er hatte uns vom Nest aus erspäht, durch die Zweige durch. Urs sieht auf jeden Fall ausgezeichnet, eine Brille braucht er bestimmt noch nicht! Sein Sicherheitsabstand wie üblich ca. 5 Meter, auf dem Bild sieht es viel weiter aus, das täuscht.

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Es ist gar nicht so einfach, diesen treuherzigen Storchenaugen zu widerstehen!

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Nach der Einkaufsrunde am späten Vormittag noch schnell ein Abstecher zu den Baumnestern, und siehe da: es wurde heftig geknibbelt!

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Eigentliich hat sich ja Julia einen Namen als Knibbelqueen gemacht, aber es war nicht unsere Storchendame, die knibbelte, es war Urs, der seine derzeitige Herzensdame beknibbelte!!!

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"Aufhören, Urs, wir werden schon wieder beobachtet!" Die zwei haben's auch nicht leicht. Jetzt haben sie sich schon der Webcam entzogen, da kreuzt dann dauernd die zweibeinige Storchencam auf! Ich möchte nicht wissen, was die beiden sonst noch treiben, wenn keiner zuguckt!

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Urs fühlt sich ertappt und guckt verschämt nach unten, nein, er kann kein Wässerchen trüben, er doch nicht!

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Da war noch stahlender Sonnenschein am späten Vormittag. Am Nachmittag kamen dicke Wolken, dazu blies wieder ein fieser Wind, diesmal aus Westen Urs stand auf dem Peppi/Henriettenest, dem höchsten Nest am Platze und hielt Ausschau. Und - wie könnte es anders sein - er hatte seinen zweibeinigen Futterspender wieder auf der Gassirunde mit dem Hund in der Birkenallee entdeckt, flog sofort los in Richtung Futterplatz und wollte wohl mitteilen, dass in seinem Bauch durchaus Platz für einen Nachschlag wäre. Julia flog natürlich hinterher, sie lässt ihren aktuellen Begleiter nur ungern aus den Augen.

Finn oder Finja flog am Vormittag Richtung Schweinebach ins Dornweidmoos.