Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

Jahr 2005 Drucken E-Mail
Geschichte
  
Samstag, den 23. Mai 2009 um 20:24 Uhr

Romeo hat den Winter in Isny gut überstanden. Zur Überraschung kam Julia bereits am 30. Januar zurück nach Isny. Nachdem es im Februar noch starke Schneefälle gab und die Schneemengen auf über 1m anwuchsen, hatten wir mit der Fütterung von 2 Störchen in der Winterzeit gut zu tun. Am 28. März begannen beide wieder mit der Brut, die Anfang Mai schlüpfte. 4 Jungstörche wurden gezählt, was Romeo und Julia reichlich Arbeit bescherte und uns bei der Zufütterung nach der Winterfütterung gleich wieder stark beschäftigte. Eine Kaltfront zu Pfingsten bescherte uns leider sehr kaltes und regnerisches Wetter über mehrere Tage. Die kleinen Störche überlebten dieses nicht und gingen am 13 Mai ein.

 

Rufe nach akuten Hilfsaktionen bei kalten und regnerischen Wetter werden laut. Doch kann dieses nicht realisiert werden. Die Leiter der Feuerwehr Isny reicht wegen den engen Gassen nicht bis zum Nest hinauf. Der zur Beringung der Jungstörche und Reinigung des Nestes immer vorhandene Autolift muss Tage vorher bestellt werden und kostet etwa 1.000,- € für den Einsatz. Diese Summe ist aus den Spendengeldern nicht zu finanzieren. Zumal die nächste Frage ist, was danach mit den kleinen Kücken passieren soll. Ein Einsetzen in andere Nester in Oberschwaben ist nicht möglich, da diese zur selben Zeit besetzt sind und die kleinen Kücken einen Transport dorthin sicherlich nicht überleben werden. Unsere Störche sind wildlebende Tiere und haben sich in Isny eine sehr exponierte Lage zur Brut und Aufzucht selbst ausgewählt. Wir unterstützen dies soweit möglich durch einen geeigneten Unterbau des Nestes (wurde 2002 installiert) und Zufütterung der Altstörche während den ersten Wochen der Aufzucht. Das Verhalten der Störche zeigt uns, dass sie dieses Futter auch nur annehmen, wenn auf den Wiesen nicht genug Futter gefunden wird, ansonsten tauchen die Störche nicht an der Futterstelle auf. Die Jungstörche werden von uns nicht direkt gefüttert, immer nur über die Eltern-Tiere. Dadurch bleibt der natürliche Trieb zur Futtersuche erhalten und es gibt keine Tier/Mensch Gewöhnung beim Nachwuchs.

 

Romeo und Julia verbrachten den Sommer in Isny. Im Herbst dachte keiner der beiden an einen Abflug in den Süden, sondern blieben in Isny.

 

Eine weitere Aktion beschäftigte uns in diesem Jahr: Die Stadt will Teile des Rotmoos, wo die Störche und viele andere Vögel ihre Futter- und Brutgebiete haben, als Baugebiet ausweisen. Es gibt einen Grünstreifen zwischen der bisherigen Bebauungsgrenze und dem Naturschutzgebiet und dieses soll Bauland werden. Ein Zusammenschluss Isnyer Bürger lehnt sich dagegen auf. Es werden mehrere Tausend Unterschriften dagegen gesammelt und dem Gemeinderat übergeben. Dennoch gehen alle Schritte für das Baugebiet weiter, wir werden sehen, was hier in den nächsten Jahren passiert.

 

Auf der Homepage konnten wir 106.637 Besucher registrieren!

Aktualisiert ( Freitag, den 29. Mai 2009 um 12:46 Uhr )