Noch ahnten die Störche nicht, was gleich mit ihnen geschehen sollte, sie waren noch ruhig und entspannt,
ganz im Gegenteil zum Beringerteam. Ich gebe zu, auch nach so vielen Beringungsterminen ist es jedes Mal unheimlich
aufregend für mich. Jede Beringung veläuft anders, man weiß nie, was einen oben im Nest erwartet.

Zuerst waren die Stromis dran. Das Nest kann leicht von der Feuerwehr angefahren werden, und es gibt auch immer
ganz tolle Bilder von den Storchenkindern, so lange sie noch auf dem Nest sitzen, denn man kann sie von allen
Seiten beobachten, das Licht ist fast immer perfekt, egal, zu welcher Tageszeit.

Alle drei Storchenkinder hatten sich brav hingelegt, allerdings, einer war doch recht neugierig und musste gucken,
was da so auf ihn zukam.

Die drei wurden erst mal abgedeckt, damit sie zur Ruhe kamen. Auffällig war in diesem Jahr: da waren ein paar
ganz Aufmüpfige dabei, mit denen Frau Reinhard ordentlich zu kämpfen hatte, weil sie unbedingt wieder aufstehen
wollten. So habe ich das noch nie erlebt, aber unsere Weißstorchbeauftragte wusste sich natürlich zu helfen, heuer kam
eine Socke zum Einsatz, die sie immer griffbereit hat.
Diesem Storchenkind musste ein Mützchen verpasst werden

Der Aufmüpfige liegt rechts außen



Das nächste Storchenkind wird in die Tasche gepackt



Alle drei wurden gewogen, die Schnäbel gereinigt und beringt. Alle drei machten einen fitten, gesunden Eindruck und
haben ein gut ausgebildetes Gefieder.
Und es gehört auch zum Ritual, dass jeder nochmal kurz gestreichelt wird und dass allen ein guter Flug gewünscht wird!

Und dann jedes Mal der wehmütige Gedanke: werden sie es schaffen, eines Tages gesund und munter in ihr
Brutgebiet zurückzukehren?

Und jetzt noch die Ringnummern und das Gewicht der Jungstörche von Mathis und Sophie:
DER AJT 73 3.35kg
DER AJT 74 2,8 kg
DER AJT 75 2.45 kg
Bei den Namen warte ich noch auf eine Rückmeldung, dann werde ich sie hier noch einfügen!
Kommentar von Frau Reinhard nach der Beringung bei einem Blick unters Nest:
"Ulli, Deine Störche rauchen zuviel!"

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