Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

13.12.2021 Drucken E-Mail
Tagebuch
  
Montag, den 13. Dezember 2021 um 20:32 Uhr

Heute gibt's nochmal Storchengeschichten mit Happy-End!

2016 hatten wir wieder mal einen Isnyer Jungstorch, der beim Jungfernflug

eine Bruchlandung hinlegte. Es war Nino, Storchenkind von Toni und Antonia.

Er wurde entdeckt, als er im Schulhof der Grundschule auf und ab spazierte.

Nino wies eine leicht blutende Verletzung im Brustbereich auf, und er humpelte

auch ein bißchen.

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Zur Erstversorgung brachten wir Nino zur Tierärztin in Isny

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Die Tierärztin stellte keine schwerwiegenden Verletzungen fest. Wir entschlossen uns aber, Nino

vorsichtshalber zu den Fachleuten in die Storchenstation in Salem zu bringen.

Nino in der Notaufnahme

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Nino blieb ein paar Tage zur Beobachtung in der Voliere, wurde aber schon nach wenigen Tagen wieder in die

Freiheit entlassen. Glück im Unglück für Nino! Geschwisterstorch Floh verbrachte den Rest des Storchensommers

alleine auf dem Lindennest.

Nachdem uns klar war, dass bei steigender Storchenpopulation in Isny es auch immer wieder zu Notfällen

kommen würde, wurde ein "Notfallquartier" für einen Bruchpiloten angeschafft, um ein paar Stunden oder

eine Nacht zu überbrücken und die weiteren Rettungsmaßnahmen in Ruhe organisieren zu können. Der kleine

"Storchenstall", der inzwischen zu meiner Notfallausrüstung gehört, war eine sehr nützliche Anschaffung!

 

2018

Wieder ein Notruf! Anfang August übernachtete ein durchziehender Trupp in Friesenhofen, zwischen Isny und Leut-

kirch. Am nächsten Tag zogen die Störche weiter, nur einer blieb auf dem Dach eines Einfamilienhauses

sitzen, rührte sich zwei Tage nicht vom Fleck. Kein Futter, kein Wasser, und das bei extremer Hitze. Die

Anwohner machten sich große Sorgen, versuchten telefonisch von Storchenfachleuten hilfreiche Tipps zu

erhalten. Man spritzte mit dem Gartenschlauch Wasser nach oben, um den Storch abzukühlen und auch in

der Hoffnung, dass er ein paar Tropfen davon in den Schnabel bekam. Irgendwann stand er unten im

Garten. Frau Reinhard hatte meine Kontaktdaten übermittelt. Es war ein unberingter Jungstorch, den ich im

Garten einfangen musste.

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Premiere im neuen Storchenstall

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Nach zwei Tagen Abstinenz auf dem Hausdach interessierte er sich gleich für das angebotene Futter. Weil

der kleine Kerl so lange auf dem Dach stand, erhielt er von mir den Namen "Karlsson vom Dach"

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Karlsson in der Box vor der Notaufnahme auf dem Affenberg in Salem. Die Box war geliehen, erwies sich aber als

so praktisch, dass das Isnyer Storchenteam die Notfallausrüstung um eine solche Hundebox erweiterte. Jetzt

mussten nicht mehr zwei Leute Zeit finden, um einen Storch nach Salem zu bringen.

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Karlsson in der Box, die vielen Kollegen auf den Nestern

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Ein braver Storch, der auch während der Fahrt ganz ruhig blieb und nicht randalierte

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Bei der üblichen Erstuntersuchung wurden keine Verletzungen festgestellt, Karlsson sollte sich ein paar

Tage erholen und würde bald wieder in die Freiheit entlassen werden. Und Karlsson wurde bei der Gelegenheit

auch gleich noch beringt.

Karlsson in der Voliere

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Kurz darauf gab's schon wieder einen Notruf. Dr Schulleiter des Gymnasiums rief morgens an, denn ein

Storch hatte sich in den kleinen Innenhof hinter der Aula verirrt. Dieser Innenhof ist vom Schulhof aus

nicht einzusehen, aber ganz klar, der Storch kam dort nicht aus eigener Kraft heraus. Es war Jungstorch

Sarah, eins von vier Storchenkindern von Paul und Pauline.

Sarah machte eine sehr fitten Eindruck, sie war offensichtlich nicht verletzt. Sarah war schnell eingefangen, und

ich entschloss mich, sie ins Rotmoos zu tragen, um sie in Sichtweite zu ihrem Nest in die Freiheit zu entlassen.

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Der Plan ging zum Gllück auf, Sarah spazierte über die Wiese und flog

bald zu ihren Kolleginnen und Kollegen, die auf Futtersuche im Rotmoos

unterwegs waren. Am Abend war das Nest wieder komplett gefüllt,

alle vier Storchenkinder waren an Bord.