Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

08.08.2018 Drucken E-Mail
Tagebuch
  
Mittwoch, den 08. August 2018 um 21:59 Uhr

Die Isnyer Storchengäste konnten heute einen ruhigen Abend verbringen, ohne, dass eine lästige

Kamera einen Blick auf die Ringe am Bein erhaschen wollte. Heute war ich anderweitig beschäftigt,

der Grund war: Karlsson vom Dach!

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Aufmerksame, besorgte Storchenfreunde aus Friesenhofen machten sich seit Montag Sorgen um diesen

unberingten Jungstorch, der auf dem Dach eines Einfamilienhauses gelandet war, aber sich nicht mehr

runtertraute. Alle möglichen Behörden und Spezialisten wurden angerufen, nur, wie kriegt man einen

Storch vom Dach, der ja offensichtlich da hin gekommen ist, da geht man davon aus, dass er fliegen kann,

das ist die logische Schlussfolgerung. Karlsson vom Dach wollte aber nicht vom Dach runter, die Feuerwehr

holen? Was macht der Storch dann in seiner Panik? Stürzt ab, wenn er doch nicht fliegen kann? Da steckt

leider keiner drin und es ist nicht leicht, eine richtige Entscheidung zu treffen. Die Storchenfreunde spritzten

ihn mit dem Gartenschlauch nass, da konnte er auch ein paar Schluck Wasser trinken - eine gute Idee.

Angebotene Fische, die auf's Dach geworfen wurden, nahm er nicht an. Heute Nachmittag hat sichKarlsson

wohl erschreckt, wollte doch wegfliegen, ging aber nicht, er landete im Garten des Nachbarhauses.

Dann erhielt ich einen Anruf mit der Bitte, nach dem Storch zu sehen. Die netten Storchenfreunde aus

Friesenhofen holten mich ab, und so stand Karlsson dann im Garten. Mein Plan war, ihn mit nach Hause

zu nehmen, die Notfallbox in der Garage aufzustellen, ihn mit Futter und Wasser versorgen und dann die

Storchenspezialisten in Salem um Rat zu fragen. Die fürsorglichen Friesenhofener Storchenfreunde hatten

sogar eine Hundetransportbox organisiert - perfekt, um den Storch zu transportieren, sogar Stroh lag schon

drin!

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Die Box kann ich für den Transport nach Salem ausleihen - ideal für den Storch und den Storchentaxi-

fahrer!

Dann der Anruf in Salem. Klarer Fall, ein flugunfähiger Storch muss in die Hände von Spezialisten. Da er keine

sichtbaren Verletzungen hat und gut zu Fuß war (ich musste ihn durch Gestrüpp und Brennesseln im Garten

verfolgen um ihn einzufangen), wollten wir den Storch erst mal zur Ruhe kommen lassen, nach dem ganzen Stress-

bei uns in der Garage ist er für eine Nacht gut aufgehoben. Morgen werden Karlsson und ich nach Salem fahren.

Er war zuerst völlig fertig - kein Wunder nach all dem, was er mitgemacht hat. Ich habe ihm mit einer kleinen Spritze

Wasser in den Schnabel gespritzt - hat er brav geschluckt und nach ca. 2 Stunden ist er dann auch wieder

aufgestanden, stand sogar vor seinem Futterschälchen. Aber kleingeschnittene Eintagsküken, da war er recht

ratlos - das ist ihm noch nie begegnet, die zappelten nicht mehr. Wir haben ihn aber jetzt ihn Ruhe gelassen,

vielleicht futtert er dann doch noch.

Inzwischen ist sein Käfig auch noch zusätzlich mit einer dicken Schicht Heu ausgepolstert

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