Es ist wieder mal so weit - der Nestputz steht auf dem Programm des Storchenteams,
das Feuerwehrauto mit der großen Drehleiter ist startklar!
Sonnenschein und trockenes Wetter, kein Wind, nicht die schlechtesten Voraussetzungen für
das Nestputzpersonal. Allerdings war es zu Beginn des Arbeitseinsatzes noch recht kalt. Dementsprechend
schwierig war es dann, den Nestinhalt rauszuhacken und aufzulockern, denn die Nester waren alle
durchgefroren.
Erste Station: das Eschennest der Sammys beim Schützenhaus.
So sehen die Sammys die Baumnester der Kollegen
Und wenn die Sammys in die andere Richtung gucken, dann haben sie Blickkontakt mit Urs und Ursula
auf dem Rathausnest
Auch die Finnis und den Graureiher kann man auf ihren Nestern sehen!
Die störenden Äste am Nest, die Sammy immer so geärgert hatten und an denen er immer rumgerüttelt
hat, die sind jetzt abgesägt! Das Problem bei den Naturnestern, also ohne Nisthilfe, ist, dass man auch auf
die Stabilität des Nestes achten muss und nicht alles abzwicken und absägen darf was absteht. So mancher
Ast sorgt für die nötige Stabilität des Nestes. Ich hoffe, wir haben alles richtig gemacht!
Ein Blick auf den Höhenmesser im Korb der Drehleiter. Wir befinden uns in luftiger Höhe von 23.6 Metern!
Aus der Ferne betrachtet ist gut zu erkennen, die störenden Äste sind weg!
Anschließend wurde das Feuerwehrauto neben dem Jugendzentrum eingeparkt, das Bergahornnest
der Fränkis sollte an die Reihe kommen. Schon bei der Beringung im vergangenen Jahr war es äußerst
schwierig, das Nest zu erreichen. Frau Reinhard hing gut angeschnallt über der "Reling" des Drehleiter-
korbes und kam grad so an die Jungstörche ran.
Jürgen schneidet den Weg zum Nest erst mal frei.
Zum Greifen nahe und doch zu weit weg! Das Feuerwehrauto wurde nochmal umgesetzt, wir kamen etwas
näher ans Nest ran, aber es reichte immer noch nicht. Das Problem: Der Baum vor dem Bergahorn ist im
vergangenen halben Jahr gewachsen, an den Ästen kamen wir beim besten Willen nicht mit der Leiter
vorbei, es war zu gefährlich.
mit ausgestreckten Armen und der langen Astschere erreichte Jürgen grade mal den Nestrand
Versuch Nummer drei: das Feuerwehrauto auf dem Platz unterhalb vom Nest positioniert, und auch da
kamen wir nicht ans Nest
Vierter und letzter Versuch, das Fahrzeug wurde nochmal umgeparkt, aber bei 29 Metern ist Schluss.
Es fehlte nicht viel, aber es reichte halt nicht, wir hatten keine Chance - leider! Der Arbeitseinsatz alleine
für dieses Nest dauerte ca. 1 Stunde!
Dann kam das Strommastnest an die Reihe - ein "schnelles" Nest, gut mit dem Feuerwehrauto anzufahren und
auch mit der Drehleiter problemlos zu erreichen!
Eine relativ kleine Storchenbehausung, dafür wucherte dort oben der reinste Urwald!
...und nachher!
Dann kam das Eichennest der Paulis an die Reihe
Der Nestputz erforderte vollen körperlichen Einsatz!!!
...auch hier mussten ein paar Zweige weichen, so weit wir halt drankamen! Wir waren mit dem Ergebnis
zufrieden, hoffentlich sieht Storch das genau so!
Dann kamen die beiden Lindennester dran
das Toninest
Auch bei diesem Nest hatte meine kleine Gartenharke keine Chance - grobe Gewalt mit der Hacke war
gefragt!
Und auch beim Toninest kann sich das Ergebnis sehen lassen!
Damit man mit der Drehleiter die beiden LIndennester erreichen kann, muss das Feuerwehrfahrzeug den festen
Untergrund verlassen und in die Wiese fahren. Das ging in den ganzen Jahren immer gut. Aber heute war der
Untergrund einfach zu weich für das schwere Fahrzeug, es kam weder vor- noch rückwärts. Es mussten
Feuerwehrkameraden mit einem zweiten Fahrzeug herbeigeholt werden, die das Drehleiterfahrzeug mit der
Seilwinde wieder auf die Strasse zogen. Bis alles bereit war, lenkte Jürgen gekonnt wie immer die lange Dreh-
leiter nach oben zu den Nestern.
Im Vergleich zu den Nestern mit Nisthilfe ist das Nest von Hope winzig. Und da muss Storch schon Senkrecht-
starter sein, um von dort losfliegen zu können. Wir konnten natürlich nicht die ganzen dicken Stämme absägen.
Kein Wunder, dass Hona, der Fluganfänger vom letzten Sommer, dort nach dem Jungfernflug keine
Landung mehr schaffte und zum Übernachten auf's Strommastnest flog.
Bei dieser Nestanfahrt musste ebenfalls der Weg dahin erst mal "gerodet" werden
Das Mininest nach getaner Arbeit.
Kompliment an unsere Störche! In den Nestern, in denen wir heute tätig waren, war nichts, was da nicht
hingehört hätte! Keinerlei Müll - das ist nicht selbstverständlich bei dem ganzen Zeug, was heutzutage leider
in der Gegend rumliegt. Lediglich im Nest von Hope fand sich ein Stück eines dicken Kokosfaserseiles, wie man es
zum Bäume anbinden verwendet. Vielleicht wollte Hope sein Nest damit an den Baum binden?
Die Nester waren geputzt, das Feuerwehrauto war wieder auf festen Untergrund gezogen worden...
Ende gut, alles gut!
Gegen 14 Uhr mussten wir den heutigen Einsatz wegen anderer Termine abbrechen. Das Resultat:
Vier Stunden Arbeit, sechs Nester angefahren, bzw. versucht anzufahren, fünf mit Erfolg gereinigt.
Kommende Woche steht dann der Umzug des Finninestes auf dem Programm. Die Wetterprognosen
sind bescheiden, der Termin wird erst kurzfristig festgelegt.
Dank an alle, die den Einsatz für die Störche ermöglichten, z. B. der Stadt Isny, die den Feuerwehreinsatz
genehmigte und den Feuerwehrkameraden, die in ihrer Freizeit für unsere Störche tätig geworden sind!
|