Als Dorfältester der Isnyer Storchengemeinde hat man schon eine gewisse Verantwortung! Da kann man nicht so
einfach im August oder September in den Süden reisen und sich dort die warme Sonne auf's Gefieder
scheinen lassen. Durchhalten! So lautet auch dieses Jahr wieder die Devise bei Urs und Ursula. Sie haben
wieder gepokert in der Hoffnung auf einen schneefreien Winter und tapfer ausgeharrt, das Spiel haben sie
leider verloren. Urs und Ursula haben es schon oft erlebt wie es sich anfühlt, im dichten Schneegestöber
auf dem Nest zu stehen.
Am Vormittag standen sie im Energiesparmodus auf dem Nest.....
...aber der Wind war doch recht ungemütlich. Sie machten das einzig richtige - sie segelten runter ins Rotmoos,
und suchten vor dem Gebüsch am Storchenteich etwas Schutz. Und auch da war Energiesparmodus
angesagt. In früheren Zeiten hielten sich Romeo und Julia bei solchem Wetter gerne in der Ach auf oder
in einem der offenen Wassergräben im Rotmoos. Dort fand sich doch der eine oder andere Happen, zumiindest
für den hohlen Zahn. Urs und Ursula stehen nicht so gerne im Wasser.....Die Niederschläge sollen in den
nächsten Tagen wieder aufhören, die Kälte bleibt, da wird unser Storchenpaar sicher eine storchenfreundlichere
Gegend aufsuchen - wie schon in den vergangenen Jahren!
In der Bodenseegegend oder im Rheintal werden sie bessere Bedingungen zum Überwintern finden als in Isny!
Ein weiterer Hardcore-Storch hat das Handtuch geworfen. Senderstorch Pius hat sein geliebtes Bad
Buchau nun doch verlassen und ist in den "Süden" gezogen. Sein Sender meldete ihn gestern auf
dem Affenberg in Salem, dort stand er auf der Storchenwiese neben dem Kassenhäuschen. Und wer
schon mal dort war weiß, dass es auf der Storchenwiese jeden Tag zu jeder Jahreszeit pünktlich was
Nahrhaftes für den knurrenden Storchenmagen gibt! Cleverer Pius, er ist zwar nicht in Salem geschlüpft,
aber die bequeme Futterquelle hat er trotzdem entdeckt! Vielleicht fliegen Urs und Ursula ja auch dort hin? |