Ein aufregender Tag in der Isnyer Storchenszene! Ich hoffe sehr, dass der Jungfernflug
der anderen Flugschüler nicht so stressig verlaufen wird wie der von Manuel und Inka!
Die beiden hatten gestern irgendwie nicht mehr den Rückweg auf's Nest gefunden,
obwohl es ja greifbar nahe war. Die beiden hatte einfach der Mut verlassen, auch die
Nacht verbrachten sie auf ihren Notlandeplätzen. Das befürchtete Unwetter zog zum
Glück an Isny vorbei. Heute dann ein sonniger Morgen - dem Rückflug ins Nest stand
eigentlich nichts mehr im Wege.
Inka scheint auf dem Espantor festgewachsen zu sein...
...ob sie Höhenangst hat???
Inka links auf dem Espantor, Papa Urs auf der rechten Seite
Mama Ursula hatte auf einem Baukran vor dem Espantor Platz genommen, der Nachwuchs sollte anscheinend
zum Nest gelockt werden.
Manuel saß weiterhin auf der Sirene, als ob er Pattex unter den Füßen hätte. Weil's in der Nacht
geregnet hatte, musste erst mal das Gefieder sortiert werden
...ein wenig dehnen und strecken...
Inka muss in der Zwischenzeit ein Ründchen geflogen sein, sie stand jetzt rechts, zu Fuß kann sie das nicht geschafft
haben
Es war einiges los, heute Vormittag, einige Gäste machten den Luftraum über den Nestern wieder Mal
unsicher und ärgerten die Kollegen auf den Nestern
Inka blieb standhaft, als einer der Bösewichte sie verjagen wollte
Noch war das Wetter schön!
Familienfoto von den Franz, Berta, Ari und Rafael - ganz selten, so ein Schnappschuss!
Gustl mit Mama Antonia
Whisky mit Mama Bonnie
Peter, Frido und Benjamin waren mit Gefiederpflege beschäftigt
...Lea vom Strommastnest ebenfalls
Luis vom Eichennest 6 mit einem seiner drei Sprösslinge, die morgen beringt werden
Alarm!!!!!! wird im Emilnest geklappert, Lenni ist auf Tauchstation gegangen
ein Gast war auf einem wackeligen Ästchen hoch oben in der Emileiche gelandet
oben der Gast, eine Etage tiefer Herr Sara und Frau Sarotti auf ihrem ewigen Bauplatz, darnter das Nest
der Emils
Lumi mit Papa Frank
Wieder mal erwischt: Julian auf der Esche vor dem Schützenhaus
...ganz in der Nähe seiner vorjährigen Kinderstube...
Außer Julian und mindestens zwei Unberingten war auch wieder der DER AU 912 aus Raisting und der
DER A 2 V 39 zu Gast
Am Wetter kann's nicht gelegen haben, denn das war perfekt! Trotzdem wollten die beiden Flugschüler vom
Rathausnest nicht zurückfliegen. Inka hatte sich dann irgendwann überwunden und saß gesund und munter auf ihrem
Rathausnest, aber Manuel.....
Am Nachmittag zog eine kohlrabenschwarze Wolkenfront auf, die rasch näher kam.....Manuel auf der Sirene
bei starkem Regen, Sturm.....das konnte nicht gut gehen, das war von vornherein klar. Es war kein normaler Sturm,
der dann über Isny hinwegfegte. Gartenstühle flogen durch den Garten, ein schwerer Pflanzkübel vor der Garage
war umgestürzt, so was hab ich noch nie erlebt. Als dann kurz darauf das Telefon klingelte, war ich auf eine
Rettungsaktion eigentlich schon vorbereitet. Manuel hatte es auf den Marktplatz geweht, dort spazierte er dann
ganz verloren hin und her.
Für einen unerfahrenen Flieger eine unlösbare Aufgabe, da aus eigener Kraft wieder auf's
Nest zu gelangen. Dazu der Verkehr, das nasse Gefieder...
Manuel wurde in die Transportbox gepackt, danach ging's ab zu uns in die Garage,
dort wartete schon der Storchenkäfig auf Manuel
..."wo geht's denn hier wieder raus???"
Begeistert war er nicht, vom angebotenen Futter hat er ein paar Happen angenommen,
aber er war sehr unruhig
Der Storchenkäfig wurde nicht nur mit einem Spannbetttuch abgedeckt,
ich musste das Tuch auch an den Ecken befestigen, weil Manuel immer
wieder hochhüpfte. Unglaublich, nach dem ganzen Stress, den er hinter
sich hat, kein Futter, kein Wasser, und dann noch so eine Energie. Ich hatte
ja schon einige Kandidaten bei mir in Kurzzeitpflege, aber so einen Rabauken hatte
ich noch nie dabei. Aber auch ein gutes Zeichen - verletzt war er also nicht.
Wir hatten allerdings Bedenken, dass er sich bei seinem Treiben bei uns
verletzt. Deshalb wurde der ursprüngliche Plan, ihn morgen wieder freizulassen,
über den Haufen geworfen, wir mussten den kleinen Randalierer heute Abend
noch ins Rotmoos bringen, in der Hoffnung, dass alles gut ausgehen wird.
Glaubt mir, so eine Entscheidung will man eigentlich nicht treffen müssen.
Eine halbe Stunde nach seiner Freilassung war Manuel verschwunden, im Rotmoos
hab ich ihn nicht mehr angetroffen. Es war nicht zu erkennen, wer heute
Abend auf dem Rathausnest sitzt, ich meine, beide Jungstörche lagen neben-
einander. Auf der Sirene stand allerdings auch ein Storch.....
Stress abschütteln.....
Guten Heimflug, kleiner Manuel!!!
Es gibt kein Generalrezept, wie man bei einer Storchenrettung vorgehen sollte. Jede Situation und jeder
Storch ist anders, ich habe Manuel ungern heute Abend noch freigelassen, wollte ihn erst zur Ruhe kommen lassen,
damit er morgen in der Früh mit neuer Kraft loslegen kann. Aber wir konnten ihn nicht länger im Storchnekäfig bändigen... |