Den sichersten Standort unter den Isnyer Storchennestern hat
bestimmt das Rathausnest. Nicht nur beim Sendemastnest, auch bei
einigen Baumnestern gibt's regelmäßig Probleme, die Nester auf den
Bäumen werden leider nicht für die Ewigkeit sein. Der Grund: Es handelt
sich um alten Baumbestand. Die Bäume werden regelmäßig untersucht,
morsche Äste müssen entfernt werden, z. T. müssen die Bäume eingekürzt werden.
Die Nisthilfen mit den Nestern
bringen natürlich ein gewisses Gewicht auf die Bäume, Baumpfleger und
zuständige Behörden im Rathaus befürchten Absturzgefahr und Gefährdung
der Verkehrssicherheit. Und deshalb mussten immer wieder die gut gemeinten
Nisthilfen abgebaut werden. Im Winter 2018/2019 war die Nisthilfe
vom Lindennest 2 an der Reihe. Die Linde wies im Kronenbereich
morsche Stellen auf, ein Baumgutachten wurde angefertigt, die Nisthilfe
musste leider weichen, die Linde wurde im Kronenbereich eingekürzt, um
den Baum weiter zu erhalten. Aber wohin mit dem Storchennest? Ein
Storchennest darf laut Naturschutzgesetz nur aus triftigem Grund abgebaut
werden, ein Ersatzhorst in unmittelbarer Nähe und auf gleicher Höhe muss
bereitgestellt werden. Ein endloses Problem in Isny.....Frau Reinhard war in Isny,
zusammen mit der zuständigen Dame vom Naturschutz aus dem Rathaus wurde
nach einem geeigneten Platz gesucht. Als einzige Lösung blieb der Bau einer Nisthilfe
auf der Alten Gerbe, in der Hoffnung, dass Peppi und Henriette die neue Behausung
auch annehmen würden. Die Störche denken erfahrungsgemäß anders als die
Menschen, Peppi und Henriette nahmen die neue Nisthilfe auf dem Hausdach nicht
an, das schöne Nest auf der Linde war weg, es war jetzt die verbotene Linde.
Peppi und Henriette renovierten das Hängebuchennest in der Rainstrasse, die neue
Nisthilfe auf der Alten Gerbe wurde von einem neuen Storchenpaar bezogen.
Flori und Florian hießen die Bewohner der neuen Storchenimmobilie auf der Alten Gerbe, Glück mit dem
Nachwuchs hatten die beiden leider nicht, sie kehrten 2020 auch nicht nach Isny zurück.
Die verbotene Linde blieb aber nicht storchenlos! In einer Astgabel des eingekürzten
Baumes fanden Hope und Hana den idealen Bauplatz für ein neues Nest. Hope war
ein zweijähriger Isnyer, der unbedingt in seine alte Heimat zurück wollte. Sein Bruder
Sammy hatte ebenfalls Heimweh! Er baute sich mit seiner Partnerin Samantha ein
tolles Nest auf einer Esche beim Schützenhaus!
Ein weiteres neues Nest entstand in 2019 auf dem Sendemast bei der ehemaligen
Post, Berti und Berta bauten sich in luftiger Höhe ein tolles Nest. Der Nachwuchs
der beiden überlebte leider nicht.
Ein neues Baumnest wurde auf dem Festplatz gebaut, das Eichennest 3, als
Bauherren waren Karl Adebarr und seine Karlotta tätig. Die beiden hatten kein Glück
mit dem Nachwuchs und kehrten 2020 nicht nach Isny zurück. Das Storchenpaar
hat sich ab 2020 Leutkirch als Sommerquartier ausgewählt.
Noch ein neues Baumnest entstand auf dem Festplatz beim Jugendzentrum. Dort
baute sich Frank der Franke mit seiner Franka aus Lustenau in Österreich ein neues
Nest auf einem Bergahorn. Die drei konnten drei Jungstörche groß ziehen.
Auch auf dem Rathausdach entstand ein neues Nest! Sirenus, ein jüngerer
Bruder von unserem Toni und von Peppi kam als Zweijähriger ebenfalls nach Isny,
eine Partnerin aus der Schweiz hatte er auch schon ausgewählt, die beiden
bauten ein Nest unterhalb der Rathaussirene, der Nachwuchs überlebte leider nicht.
Wieder bewohnt war 2019 wieder das Strommastnest, zwei Unberingte hatten
gebaut, die Stromis Mathis und Sophie. Auch dieses Storchenpaar hatte kein
Glück mit dem Nachwuchs.
Und die altbewährten Isnyer Storchenpaare?
Traurige Nachrichten gab es zum Jahresbeginn, denn Julia, die im Jahr 2000 als
Zweijährige nach Isny kam, kehrte leider nicht mehr aus dem Winterquartier zurück.
Auch von der Vogelwarte gab es keine Infos über Julias Schicksal. Paul, ihr Partner
der letzten Jahre, suchte sich eine neue Partnerin. Paul und Pauline hatten allerdings
kein Glück mit dem Nachwuchs.
Toni und Antonia vom Lindennest 1 konnten ihre Jungstörche leider auch nicht
durchbringen, keinen Nachwuchs gab's auch auf dem Rathausnest bei Urs und Ursula,
die Eisheiligen ließen den Storchenkindern keine Chance.
Finn und Finja bewohnten 2019 noch das Kastaniennest, Glück mit dem Nachwuchs
hatten die beiden leider auch nicht.
2019 hatten nur die Storcheneltern Glück mit den Jungstörchen, die später mit der
Brut begonnen hatten.
Sammy und Samantha auf dem Eschenenst konnten ein Storchenkind groß ziehen.
Hope und Hana durften sich auch über ein Storchenkind freuen,
bei Frank und Franka waren es sogar 3 Storchenkinder, die in die große weite Welt
hinausfliegen konnten.
14 Storchennester gab es in diesem Jahr, aber nur in drei Nestern überlebte der
Nachwuchs - das sagt eigentlich alles über das Wetter zur zur Brutzeit. |