Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

Tagebuch
07.06.2022 Drucken E-Mail
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Dienstag, den 07. Juni 2022 um 16:35 Uhr

Es sieht ganz so aus, als wäre noch junges Leben in allen Nestern. Allerdings hat

der Starkregen von vergangener Nacht und heute Morgen zwei weitere Opfer

gefordert. Bei aller Trauer um die vielen Jungstörche, die es leider nicht geschafft

haben, müssen wir froh und dankbar sein, dass die Kleinen in so vielen Nestern

durchgehalten haben. Wie ein Wunder erscheinen mir die beiden Dreiernester

von Emil und Clyde. Da trotzt der Nachwuchs jedem Wetter und steht immer

stramm auf dem Nest und kann leicht durchgezählt werden!

...und auch heute waren wieder Fremdstörche unterwegs, die ärgern wollten!

 
06.06.2022 Drucken E-Mail
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Montag, den 06. Juni 2022 um 20:04 Uhr

Die Beobachtungsrunde zu den Nestern, es hat mich schon Überwindung

gekostet, denn das Bild der toten Jungstörche immer noch vor Augen - es

tut unheimlich weh. Dazu die verwaisten Elternstörche, die auf ihren Nest-

resten sitzen, verzweifelt klappern und überhaupt nicht verstehen können,

was da passiert ist.

Soweit ich gestern Abend und heute sehen konnte, kommen keine weiteren

Opfer des Unwetters dazu. Ich habe in den einzelnen Nestern nach dem

Sturm genau so viele Jungstörche gesehen wie vorher. In der Zeitung war

zu lesen, dass wir Windgeschwindigkeiten von 117 km/h hatten, der stärkste

Sturm, der jemals in Isny gemessen wurde. Da grenzt es eigentlich an ein Wunder,

dass nicht noch mehr Nester abgestürzt sind, bzw. Störche umgekommen sind.

 
05.06.2022 Drucken E-Mail
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Sonntag, den 05. Juni 2022 um 20:47 Uhr

Ich bin ja schon viele Jahre dabei bei den Isnyer Störchen, aber die vergangene

Woche war für mich die schwärzeste in der Isnyer Storchengeschichte. Die toten

Jungstörche, die ich diese Woche eingesammelt hatte, davon hatte ich ja berichtet.

Aber der heutige Tag - es ist einfach nur schrecklich, und ich finde gar nicht die

richtigen Worte. Wir waren nicht in Isny, als hier am Nachmittag ein Unwetter tobte.

Sturm, Starkregen, Hagel, es muss von allem viel und heftig gewesen sein. Als wir

wieder nach Isny kamen schien die Sonne, ich dachte, das Wetter sei hier gar nicht

so schlimm gewesen, bis wir auf's Grundstück rollten, nur noch Stängel im Garten,

die Hagelkörner liegen auch jetzt am Abend noch an der Hauswand. Wie sollten

das die Störche auf ihren Nestern geschafft haben?

Die erste Hiobsbotschaft kam dann von Jürgen von der Feuerwehr, die hatten

drei tote Jungstörche unterm Eichennest 4 gefunden. Als ich meine Runde drehte

und jedes Nest mit dem Fernglas inspizierte, war klar, warum die drei abgestürzt waren,

das Nest hatte dem Sturm nicht stand gehalten, Teile waren abgestürzt, die Jung-

störche auch. Es erschein mir wie ein Wunder, dass in allen anderen Nestern die

Jungstörche zu sehen waren. Bis ich zum Bergahornnest 1 von Frank und Liese kam.

Da hingen auch nur noch Teile vom Nest am Baum.....alle drei Jungstörche, die

ca. 6 Wochen alt waren, lagen tot unterm Baum. Ich denke, jeder kann nachfühlen

wie es mir geht, da kullern nur noch die Tränen. Ich werde die nächsten Tage zwar

weiterhin beobachten, aber ich kann keine Bilder von putzmunteren Jungstörchen zeigen,

wenn es so viele nicht geschafft haben. Ich muss das alles erst mal verkraften.

Aktualisiert ( Sonntag, den 05. Juni 2022 um 21:01 Uhr )
 
04.06.2022 Drucken E-Mail
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Samstag, den 04. Juni 2022 um 21:06 Uhr

Ob wirklich in allen Nestern noch so viele Jungstörche sitzen wie am Anfang,

das kann ich wirklich nicht sagen, aber es waren auch heute wieder viele Wackelköpfchen,

bzw. schon recht große Storchenkinder zu sehen!

Einen verlassenen Eindruck machte das Kastaniennest bei der ehemaligen Post auf mich, da

war auch nach mehreren Nestumrundungen kein Altstorch zu sehen.....tote Jungstörche

unterm Nest habe ich auch nicht gefunden. Ein toter Jungstorch wurde unter dem Nest

auf der Alten Gerbe gefunden.

Aber jetzt, nach den Hiobsbotschaften der erfreulichere Teil des heutigen Tagebucheintrages!

Auf dem Eschennest von Bonnie und Clyde wachsen und gedeihen weiterhin alle drei Jungstörche!

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Die Nachbarin Mattea auf dem Lindennest Nr. 5 bewacht ein Zwerglein

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Bei den Paulis scheinen beide Kleinen fit zu sein

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Eine Etage unter den Paulis wohnen Ossi und Oskar, da sind vermutlich winzige Storchenbabyis im Nest, um die

sich Mama Ossi kümmert

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...und ganz vorsichtig wird der Deckel wieder draufgelegt

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Im Nest von Tonino und Leonie-Fäderi sind auf jeden Fall zwei Jungstörche zu sehen, ich fürchte, dass es

der dritte nicht geschafft hat

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Auf der Alten Gerbe sind vermutlich noch zwei Jungstörche, der dritte hat es ja leider nicht geschafft

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Lottchen von der verbotenen Linde hat den Sonnenschirm aufgespannt, um ihren beiden kleinen

Rackern etwas Schatten zu spenden

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Auf dem Bergahornnest 2 von Rudi und Trudi sitzen mit Sicherheit noch zwei Jungstörche, eventuell hat

es auch der dritte geschafft, ganz sicher bin ich mir nicht, das dauernde rauf und runter der Köpfe bringt

mich manchmal zur Verzweiflung!

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Große Aufregung, bzw. viel Geklapper gab's am anderen Ende des Festplatzes, alle Jungstörche waren

vorsorglich in der Versenkung verschwunden, die Altstörche hielten die Stellung zur Verteidigung !

Zwei Unberingte saßen oben auf der Emileiche, die gehörten eindeutig nicht zur Kolonie, denn die Aufregung

der Anwohner war groß! Ich musste sofort an das traurige Ereignis von Lindau denken, da hatten Fremdstörche

das Nest angegriffen, zwei Jungstörche waren sofort tot, der dritte musste tierärztlich behandelt werden, wird

aber vermutlich überleben.

Zum Glück war es bei uns nicht so schlimm, irgendwann zogen die beiden Störenfriede weiter, die Altstörche entspannten

sich wieder und die Kleinen tauchten aus der Versenkung auf und konnten beobachtet werden!

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Auf dem Bergahornnest von Frank und Liese waren zwei Kleine zu sehen.....und die anderen beiden????

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Bei Linus auf dem Eichennest 4 zeigten sich auch zwei Kleine

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Von den drei kleinen Emilen war rein gar nichts zu sehen und zu hören, solange Mama/Papa zu Hause

war. Aber kaum hatten sie wieder sturmfreie Bude, da machten sie wie üblich Party!!!

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Die drei sind wirklich mopsfidel!!!

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Ein paar Nummern kleiner ist Sara Junior, den man in der Bildmitte sieht, rechts unten im Bild die viel

größeren Emile

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Im Toninest wurden zwei Jungstörche von Antonia beaufsichtigt

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Bei Franz und Berta war nur ein Storchenkind zu seheh

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LIndennest 3 von Michel und Micheline, das könnte mit viel Phantasie nach Fütterung aussehen...

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Auf dem Friedhofsnest von Eva und Angelius wird noch gebrütet

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Im Schloßpark lag ein Altstorch auf dem Nest.

Die kleinen Finnis hielten ein Vormittagsnickerchen, da war nur ab und zu ganz kurz ein Köpfchen zu sehen, da

war ich mit dem Auslösefinger an der Kamera einfach zu langsam. Der Nachwuchs vom Sendemast kann nicht

beringt werden. Damit die Kleinen wenigstens für die Zeit der Tagebucheinträge einen Namen haben, habe ich

Finn's Patentante vorgeschlagen, passende Namen für den Nachwuchs ihres Patenstorches Finn auszuwählen:

Fabio, Foxy und Filou werden die drei ab sofort heißen! Danke für die schönen Namen, liebe Piri!

Für einige unserer "großen" Kleinen kommt bald der große Tag: sie werden beringt! Wir haben in sechs

Nestern Jungstörche im passenden Alter zur Auswahl. Wieviele Jungstörche beringt werden können, das hängt

ganz davon ab, mit wieviel Ringen im Gepäck Frau Reinhard zur Beringung nach Isny anreisen wird. Sie wird

kurzfristig entscheiden, in welchen Nestern die Jungstörche beringt werden. Es gibt überall viele Jungstörche

in diesem Jahr, aber die Ringe sind knapp. Deshalb werden mit Sicherheit in diesem Jahr nicht alle jungen Isnyer

mit einem "Personalausweis" am Bein versehen werden können. Sehr schade, aber wir müssen froh sein,

dass in Isny überhaupt beringt wird. Keine Beringung wird es in Leutkirch und in Wangen geben.

Ute Reinhard wird am 11.6. um 14.30 nach Isny kommen und die Beringung vornehmen. Die Nester,

die zur Auswahl stehen: Strommastnest, Eichennest 3/Emil, Eschennest Clyde, Lindennest/Toni,

Eichenenest/Paul, Eichennest 2 von Franz. In diesen Nestern sind die Jungstörche Mitte Juni alt

genug, um beringt zu werden!

 

 

 

 
02.06.2022 Drucken E-Mail
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Donnerstag, den 02. Juni 2022 um 20:33 Uhr

Heute waren wieder die "anderen" Störche dran, d. h. die, die in den letzten Tagen

zu kurz kamen!

Die erfreuliche Nachricht zuerst: Bei den Finnis tummeln sich drei kleine Storchen-

kinder im Nest!!! Den Finnis würde ich ein volles Nest auch wieder mal von Herzen

gönnen, viel Glück hatten sie in den letzten Jahren nicht. Vergangenes Jahr

konnten sie wenigstens einen Jungstorch großziehen.

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...dann plötzlich drei kleine Wackelköpfchen!!!

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Nachwuchs gibt es anscheinend auch im Schloßparknest. Dieser Storchenfamilie kann man auf jeden Fall nicht

so schnell in die gute Stube reingucken!

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Conny vom Kastaniennest hütete den Nachwuchs, der sich perfekt hinter blickdichtem Blattwerk verstecken

kann.

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Die nächste Hiobsbotschaft kam dann am Nachmittag, toter Jungstorch beim Ochsenkeller.

Es ist leider einer von den Paulis, die sind jetzt auch nur noch zu zweit im Nest. Gestern Abend,

als ich den toten Stromi eingesammelt hatte, lag der kleine Pauli noch nicht dort, ich hatte unter

allen Nestern kontrolliert. Das Paulikind ist etwas kleiner als der Stromi gestern, die sind aber auch ein paar

Tage nach den Stromis geschlüpft.

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Ob in allen anderen Nestern noch alle Jungstörche am Leben sind, das kann ich leider nicht sagen.

Es gucken ja nicht immer alle gleichzeitig über den Nestrand. Ich bin mir nicht sicher, ob bei Frank

noch alle vier im Nest sind, unterm Nest lag keiner.

Wie bereits erwähnt, es ist immer ein gaaaanz langer Weg vom Storchenküken bis zum reisefertigen Jungstorch.

So traurig wie es ist, leider gehört es dazu, dass nicht alle Jungstörche überleben. Ich hoffe sehr, dass jetzt wieder

ruhigere Tage kommen, denn die toten Jungstörche gestern und heute, das macht mir schon zu schaffen.

 
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