Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

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1-8-2022 Drucken E-Mail
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Montag, den 01. August 2022 um 22:11 Uhr

Sie machen es mir dieses Jahr nicht leicht, unsere gefiederten Freunde mit den

roten Beinen!!!

Aber der heutige Tag der Reihe nach!

So langsam freuen sich die Altstörche drauf, dass sie das Nest wieder für sich

in Anspruch nehmen können und warten drauf, dass der Nachwuchs auszieht!

Leonie-Fäderi am Nachmittag allein zu Haus

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Auf der verbotenen Linde: Altstorch? Könnte sein...Sonst war am Nachmittag niemand zu Hause

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Schlafplatzkontrolle heute Abend, zwei Jungstörche auf dem Eschennest von Bonnie und Clyde...

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Das Terzett von Tonino und Leonie-Fäderi war komplett

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Nach wie vor äußerst beliebt ist die Eiche mit Emils und Saras Nest, da wollen auch jeden Abend Gäste

übernachten

Ein Österreicher, AUW EO 325,

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Die Ringe sind oft nur von einer Seite mit Kot verschmiert, wenn man die Möglichkeit hat von der anderen

Seite zu gucken, dann kann man den Ring doch ablesen

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Ganz toll entwickelt hat sich Sara Junior!

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Das Nest von Emil und Emilia, zwei Altstörche oder zwei Jungstörche???

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Ein müder Geselle stand auf dem Rathausdach, DER A 8 M 78, ein neues Storchengesicht in der Isnyer

Storchenszene

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Die meisten Schlafgäste waren auch heute wieder unberingt

Das Jungstorchterzett auf dem Sendemast wartete auf den Futterexpress mit dem Betthupferl, beide

Altstörche waren noch unterwegs

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Es war eigentlich nur eine Routinekontrolle des Schlossparknestes, ich wollte wissen, ob die Altstörche wieder

auf dem Nest stehen, nachdem der Jungstorch nicht mehr da ist. Und dann die große Überraschung: Auf dem

Schlossparknest wurde gefüttert!!! Es kann also nicht der kleine Schlossi gewesen sein, den wir nach Salem

gefahren haben! Benjaminchen ist es auch nicht, denn der wird gut bewacht, deshalb weiß ich aus zuverlässiger

Quelle, dass er noch auf dem Nest sitzt!

Dann kann es nur der Jungstorch vom Lindennst in der Rainstrasse gewesen sein, der als Fußgänger in der Innen-

stadt unterwegs war.

Dieses Jahr bringen mich die Nester, in die man nicht reingucken kann, noch zur Verzweiflung!!!

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Abendstimmung bei den Tonis, Altstorch oder Jungstorch???

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Auf der verbotenen Linde von Sammy und Lottchen standen zwei Jungstörche

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31.07.2022 Drucken E-Mail
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Sonntag, den 31. Juli 2022 um 21:02 Uhr

Es sind gefährliche Tage für die jungen Fluganfänger!

Unseren Fußgänger von gestern, den Jungstorch vom Schlossparknest, hatten wir

gestern Abend nicht mehr entdeckt. Heute Morgen kam ein Anruf: der kleine

Storch stand beim ehemaligen Bahnhof!

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Jürgen holte mich ab, wir wollten den kleinen Kerl einfangen.

Er suchte überall dort, wo es ein bißchen grün war, nach etwas Nahrhaftem, viel wird es nicht gewesen sein.

Armer kleiner Kerl, der erste Ausflug vom Nest, und dann so eine unfreundliche Umgebung!

Jürgen hatte bereits mit Frau Altheimer aus Salem telefoniert, da der Storch nicht verletzt sondern nur noch

nicht flugfähig war, wollte die Storchenstation ihn aufnehmen.

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Der Storch war erst mal in Sicherheit in seiner Box bei uns in der Garage, der Transport wurde organisiert.

Ein zweiter Bruchpilot aus Marktoberdorf sollte heute auch nach Salem reisen. Eingefangen wurde dieser

Storch von Herrn Reibl, der mit seiner Frau in Seeg eine Greifvogel- und Uhuauffangstation hat. Herr Reibl wollte

unseren Storch mitnehmen, Isny lag auf seinem Weg. Ich wollte unseren "Schlossi" gerne auch begleiten, und so

fuhren wir mit unseren Störchen gemeinsam nach Salem. Frau Altheimer, die Storchenbeauftragte, erwartete uns

schon. Der Isnyer Storch wurde zuerst ausgepackt

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...in der "Notaufnahme", Schlossi stürmt sofort aus seiner Box, Frau Altheimer muss ihn erst mal bändigen,

denn er soll einen Markierungspunkt erhalten, er ist ja nicht beringt, so kann sie ihn von den anderen Störchen

unterscheiden

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Schlossi wird bunt markiert

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Schlossi stürmte sofort raus in die Voliere und sah sich in der neuen Umgebung um! Viel besser als in der Isnyer

Innenstadt!

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Dann durfte der Jungstorch aus Marktoberdorf aus seiner Box, das gleiche Spiel, nix wie raus aus der Box und

nix wie raus in die Voliere!

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Herrlich!!!!! Endlich wieder Platz und die Flügel strecken!!!

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Der kleine Schlossi freute sich so sehr, als er den anderen sah und bettelte sofort.

Andere Störche kennt er bis jetzt ja nur als Futterexpress. Leider funktionierte das hier nicht, der Marktoberdorfer

fauchte Schlossi erst mal an. Frau Altheimer hatte bereits Futter in der Voliere ausgelegt. Aber Jungstörche, die

das noch nicht kennen, fressen das nicht immer auf Anhieb. Sollten sie heute nichts zu sich nehmen, werden sie

morgen von ihr gestopft - die übliche Prozedur.

Da beide noch nicht fliegen können, dürfen sie jetzt dort in der Voliere in aller Ruhe ihre Flugübungen machen und die

Fliegerei erlernen. Und sobals die beiden reif sind für die Freiheit, werden sie in Salem ausgewildert.

Zwei kleine Störche die zwar bei ihren ersten Flugversuchen großes Pech hatten. Aber sie hatten großes Glück,

dass sie den richtigen Menschen begegneten die wussten, was zu tun ist!

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Schlossi bettelt, der andere faucht

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Die zwei hatten sich aber sehr schnell arrangiert, sie werden jetzt wohl einige Zeit miteinander verbringen müssen

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Leider werden die beiden nicht beringt, Frau Altheimer hat auch keine Ringe mehr zur Verfügung, sie hat

auch nicht alle Salemer beringt.

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Aktualisiert ( Sonntag, den 31. Juli 2022 um 21:54 Uhr )
 
30.07.2022 Drucken E-Mail
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Samstag, den 30. Juli 2022 um 22:05 Uhr

Zuerst noch ein paar Bilder von gestern

 

Bibi vom Strommastnest

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Platz da, geht in Deckung!!! Ich komme!!! Das Terzett von Tonino und Leonie-Fäderi

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links steht Flix, die anderen beiden wollten ihre Ringe nicht zeigen

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Hey Leute, ich bin eins von den Tonikindern!

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Und das ist Ole, eins der drei Storchenkinder von Sammy und Lottchen von der verbotenen Linde

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Dann die Bilder von heute

Dieser Jungstorch hielt uns dann den ganzen Nachmittag bis in den Abend hinein auf Trab. Wolf hat

ihn zufällig entdeckt, als er neben der Nikolaikirche landete, dann spazierte er ganz gemütlich über den Vorplatz

der Kirchen und in den Schloßhof...

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Das Nest im Schlosspark war unbesetzt, es könnte der kleine

Schlossi gewesen sein...

dann klingelte am Nachmittag immer wieder das Telefon, besorgte

Bürger meldeten den kleinen Fußgänger in der Fußgängerzone...

im Kurpark wurde er ebenfalls gesehen.

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Jürgen, Erhard und ich waren unterwegs, um den

kleinen Storch zu suchen und zu finden, entdeckt

haben wir ihn allerdings nicht. Ich hoffe, dass er bei den

Unberingten ist, die in der Abenddämmerung auf den

Dächern saßen. Bis jetzt blieb das Telefon stumm -

schon mal ein gutes Zeichen.

Acht Störche hatten sich heute Morgen beim Segelflugplatz versammelt...

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Frank vom Bergahornnest war auch dabei

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Beim Radeln bei Gründels entdeckt.....die beiden - bestimmt Jungstörche - standen wie festgetackert auf dem

Weg und rührten sich nicht...ich wollte sie nicht aufscheuchen, die vielbefahrene B12 war zu nahe und ich bin durch

die Wiesen drum herum geradelt

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Ob das Emil ist??? Nach Jungstorch sieht der Schnabel jedenfalls nicht aus! Ich habe Emil um die Mittagszeit

auf seinem Nest entdeckt

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Allie vom Eichennest 2 beim Neidhammelbrunnen machte Hausarbeit

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Dann die Abendrunde:

Auf dem Wassertor hatte wieder der Storch aus Tschechien Platz genommen

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Auf der anderen Seite des Wassertores stand ein Storch aus Österreich, der bis jetzt noch nicht in Isny

abgelesen wurde.

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Die drei Finnikinder in der Abendsonne

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Das ist Benjaminchen, der auch zu später Stunde noch auf dem Nest rumturnte!

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Die meisten Schlafgäste waren auch heute wieder unberingt, aber einen mit Ring hab ich dann doch

noch auf dem Rathausdach erwischt

 

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DER A 7 Y 65, re

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29.07.2022 Drucken E-Mail
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Freitag, den 29. Juli 2022 um 20:22 Uhr

Nach den Ereignissen der letzten Stunden wurde mir erst wieder bewusst,

wie gefährlich die erste große Reise für einen unerfahrenen Jungstorch ist, und

dass es nicht selbstverständlich ist, dass es alle schaffen. Wir müssen es immer wieder

als ganz großes Geschenk betrachten, wenn wir Einjährige und Zweijährige beobachten,

die die vielen Gefahren gemeistert haben und gesund zurückgekehrt sind.

Doch was war geschehen?

Ein Gewitter und heftige Sturmböen zogen gestern Abend über Isny. Es wird um

Mitternacht rum gewesen sein, als ein Notruf bei der Feuerwehr einging. Ein

offensichtlich verletzter Storch war in der Innenstadt entdeckt worden. Jürgen

und seine Kameraden bargen den armen Kerl. Er verbrachte dann die Nacht

an einem sicheren Plätzchen im Gebäude der Isnyer Feuerwehr.

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Ich erfuhr am Morgen von der nächtlichen Aktion. Meine Aufgabe war jetzt,

einen Termin bei der TÄ auszumachen und den Storch dort vorzustellen.

Jürgen hatte Frau Reinhard bereits informiert und auch in Salem

nachgefragt, ob ein Platz frei wäre. Allerdings ist die Voliere in Salem zur

Zeit voll besetzt, ein Pflegestorch hätte nach Volkertshausen oder Mössingen

gebracht werden müssen.

Dann kam gleich in der Früh noch ein weiterer Hilferuf. Ein verletzter/

geschwächter Storch stand in einem Garten bei uns in der Nähe und

wollte oder konnte nicht mehr wegfliegen. Der erste Eindruck von

diesem Storch war recht gut, er spazierte im Garten auf und ab,

das Gangbild war gleichmäßig, die Flügel sahen auf den ersten Blick

auch gut aus. Allerdings hatte er eine Wunde im Nacken und er

hatte etliche Federn, vor allem im Schwanzbereich, verloren. Ich

plante die Einfangaktion für diesen Storch. Es war ein unberingter Jungstorch, wer es ist, kann ich natürlich

nicht sagen.

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Nach der ersten Vor-Ort-Kontrolle war klar, der Storch musste eingefangen werden. Er stand in einem

kleinen Garten, Häuser, Bäume drumherum, dort zu starten war eine unlösbare Aufgabe für einen unerfahrenen,

verängstigten Jungstorch.

Erhard unterstützte mich bei der Einfangaktion, der Storch konnte problemlos in die Ecke gedrängt und

eingefangen werden. Und schon bei mir im Arm, auf dem Weg zum Auto war klar, dass dieser Storch keine

Verletzung an den Flügeln haben kann, denn er begann sofort, sich zu wehren und zu zappeln. Wir konnten

ihn dann in die Transportbox setzen. Auch während der kurzen Fahrt im Auto "randalierte" der kleine Bruchpilos

in der Box. Uns war sofort klar, der muss so schnell wie möglich wieder raus, die Gefahr, dass er sich auf dem Transport

ernsthaft die Flügel verletzt, war zu groß. Wir entdeckten einen kleinen Storchentrupp im Rotmoos. Wie mit

Frau Reinhard besprochen entließen wir den Storch wieder in die Freiheit, denn bis auf die Wunde im Nacken

war er offensichtlich nicht verletzt. Klar, ein Restrisiko bleibt immer, das kann man nie ausschließen, auch Frau

Reinhard nicht. Ich habe schon öfter mit ihr drüber gesprochen. Es gibt kein Generalrezept wie man einen Storch

einfängt, welchen Storch man zu einer Pflegestation bringt, welchen Storch man wieder in die Freiheit entlässt.

Das muss jedesmal wieder situationsbedingt und aus dem Bauch raus auf's Neue entschieden werden.

Wir tun unser möglichstes und hoffen, dass es richtig ist.

Dieser Trupp stand im Rotmoos, unterhalb des Festplatzes mit den Baumnestern

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Erhard fuhr mit der kostbaren Fracht raus ins Rotmoos, die Box wurde geöffnet und der arme Tropf

ließ sich nicht lange bitten...

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Es sah so aus, als hätte er noch ein wenig Pudding in den Beinen, aber das steht ihm nach dem Schrecken

der vergangenen Stunden auch zu, langsam schritt er auf seine Kollegen zu, und wir waren sehr froh,

dass wir die anderen dort entdeckt hatten und die "Storchenzusammenführung" einleiten konnten.

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Es dauerte nicht lange, da hatte er sich dem kleinen Trupp angeschlossen. Wir wollten nicht länger stören

und fuhren wieder weg. Am Nachmittag habe ich die Störche dort nicht mehr gesehen, unser kleiner

Bruchpilot scheint mit ihnen weggeflogen zu sein.

Uns fiel ein Stein vom Herzen, da hatten wir vermutlich die richtige Entscheidung getroffen.

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Kein Happy-End gab es leider bei dem unberingten Jungstorch, den die Feuerwehr in der Nacht geborgen hatte.

Peter und ich brachten ihn am Vormittag zur Tierärztin für eine erste Untersuchung, danach sollte entschieden

werden, wo wir ihn hinbringen können. Aber seine Verletzungen waren dann doch schwerer, als zuerst

angenommen. Keine Reflexe an den Beinen mehr, er konnte auch nicht liegen wie ein unverletzter Storch.

Die Flügel waren in Ordnung, aber die Beine halt leider nicht. Er wurde geröngt und die Aufnahmen zeigten

eine Verletzung der Wirbelsäule. Die TÄ empfahl, ihn zu erlösen. Ich musste diese schwere Entscheidung treffen,

aber ich denke, dass es die richtige Entscheidung war. Klar, die Tränen kullerten wieder. Die vielen toten

Jungstörche, die dieses Jahr schon geborgen werden mussten und jetzt noch diese Situation. Ich habe ihn

gestreichelt bis zum letzten Atemzug. Bis seine Augen zufielen, hat er mich die ganze Zeit angesehen, den

Blick werde ich nie vergessen.

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Gute Reise in der anderen Welt, in der du jetzt ohne Schmerzen unterwegs bist, kleiner Storch!

 

 
28.07.2022 Drucken E-Mail
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Donnerstag, den 28. Juli 2022 um 21:00 Uhr

Ein paar Bilder vom heutigen Nachmittag, aus der geplanten Schlafplatzkontrolle wurde

nichts, dicke schwarze Wolken lassen nichts Gutes verheißen!

Einer, der zur Zeit noch zuverlässig zu Hause anzutreffen ist, das ist Benjaminchen vom

Friedhofsnest! Er wird ungefähr 6 - 7 Wochen alt sein. Wenn man dagegen die Bilder

der "Großen" ansieht.....Wahnsinn, wie schnell die Storchenkinder wachsen!

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Und gleich noch einer, den man stets zu Hause antrifft: Schlossi vom Schlossparknest!

Er wird ein- bis eineinhalb Wochen älter sein als Benjaminchen

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Und dann die drei Finnikinder, von den Altstörchen kaum noch zu unterscheiden! Die werden ca. 15 Wochen

alt sein!

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Ca. 20 Rotbeine stärkten sich im Riedmüllermoos, sie jagten Insekten

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Das ist Allie, auch einer, der von den Altstörchen kaum noch zu unterscheiden ist, weil er schon so groß

ist. Der Schnabel ist schon fast komplett rot gefärbt

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Manolo und Bibi vom Strommastnest bei einer kurzen Rast auf dem Nest

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Manolo

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Bibi

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Charlie und Carlito von Toni und Antonia

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Zwei Lindennester und alle Storchenkinder zu Hause! Links das Nest von Toni, rechts das von Sammy

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Ein Storchenkind von der verbotenen Linde präsentierte seinen Ring, es ist Mimi, die in der Mitte steht

und nicht in die Kamera gucken will

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Einsam und alleine stand Carola auf dem Hochhausnest von Bonnie und Clyde

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Interessant ist es schon, wo unsere Übernachtungsgäste alle herkommen: aus der Schweiz, aus Österreich,

aus Czechien, die Deutschen aus Oberbayern, Mittelfranken, Südbaden, Oberschwaben. Und alle wollen einmal

in ihrem Leben Isny gesehen haben!!!

 
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