Storchennest auf dem Isnyer Rathausdach

Tagebuch
18.05.2021 Drucken E-Mail
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Dienstag, den 18. Mai 2021 um 20:23 Uhr

Wenn man nachts aufwacht und hört permanent den Regen auf's Dach prasseln,

da erscheint es dann wie ein Wunder, dass der Nachwuchs von Urs und Ursula

auf dem Rathausdach so fit ist!!! Ganz ehrlich, ich muss mich morgens überwinden,

um einen vorsichtigen Blick auf die Webcam zu werfen, weil ich bei der derzeitigen

Wettersituation das nächste Storchendrama befürchte.

Aber Urs-Junior 1 und 2 sind besonders zäh, das müssen sie bei Wind und ein-

stelligen Temperaturen auch sein. Und ich bin dankbar für jede Sonnenstunde,

die wir zwischendurch genießen dürfen, denn das kann der Isnyer Storchen-

nachwuchs sehr gut gebrauchen.

Sie sind so putzig die beiden mit den Stummelschwänzchen und den Stummelflügelchen...

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die stolze Mama Ursula! Urs und Ursula haben tolle Arbeit geleistet, sie haben alles richtig gemacht und es

sieht  - ich will mal vorsichtig optimistisch sein - nach einem Happy-End aus. Aber bis die beiden aus dem Gröbsten

raus sind, bis dahin ist noch ein langer Weg und die Wetterprognosen für die nächsten zwei Wochen sind

weiterhin sehr bescheiden - keine Besserung in Aussicht. Das gibt noch viele bange Stunden! Aber ich denke,

es hat sich bewährt, dass wir auch das Rathausnest im vergangenen Herbst geputzt haben, so kann sich

das Regenwasser nicht stauen, vielleicht hat das den Jungstörchen ein bißchen geholfen.

Für die Storchenfreunde, die noch nicht so lange dabei sind: Um ans Rathausnest zu gelangen, müssen wir eine

Hebebühne aus Ostrach kommen lassen, mit der langen Feuerwehrleiter kommen wir nicht bis ans Rathausnest

und auch nicht ans Bergahornnest 1.

Die Kosten für den Einsatz mit der Hebebühne belaufen sich auf ca. 800 Euro, das Geld nehmen wir aus der

Storchen-Spendenkasse. Für die Beringung wird ebenfalls dieses Spezialfahrzeug benötigt. Deshalb sind wir froh,

wenn durch die Übernahme einer Storchenpatenschaft Geld in die Kasse kommt.

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Der eigentliche Grund für den Aufstieg auf den Blaserturm war heute aber die Beobachtung von Finn und

Finja auf dem Sendemastnest. Bis jetzt hatte ich dort zwar schon Fütterungen gesehen, aber ein kleines

Wackelköpfchen war noch nicht zu sehen - von unten ist das auch fast unmöglich, solange die Storchenkinder

noch so klein sind.

Finja war zu Hause, keine Bewegung im Nest, ich tippte auf ein Mittagsschläfchen der Kleinen, erst beim

Betrachten der Bilder zu Hause fiel mir das tote Storchenküken auf dem Mast auf.....

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Finja schaut immer wieder ins Nest...aber ich konnte keine Bewegung sehen...

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...dann kam Finn mit viel Polstermaterial nach Hause, ein gutes Zeichen, dachte ich...

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...ich wartete auf einne Fütterung.....es wurde nicht gefüttert, aber dann so...

Kein gutes Zeichen - leider, denn normalerweise paaren sich die Altstörche nach einem Schicksalsschlag,

um die Partnerschaft zu festigen...

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Finn machte keine Anstalten zu füttern, flog kurz darauf wieder weg. Finja pflegte ihr Gefieder...

So wie sich Finn und Finja verhalten, kann ich mir nicht vorstellen, dass da noch ein Jungstorch

überlebt hat - es ist so unendlich traurig und tut mir für die Finnis so leid.

Das Nest auf dem Sendemast können wir nicht reinigen, das bedeutet, dass  das Wasser nicht abfließen kann und sich

im Nest staut - vielleicht wurde das den kleinen Finnis zum Verhängnis.

Der Betreiber müsste den Sendemast praktisch abstellen (laienhaft ausgedrückt), dann könnte man das Nest anfahren,

ohne sich der gefährlichen Strahlung auszusetzen. Jungstörche von Sendemastnestern werden von Frau

Reinhard wegen der Strahlung auch nicht beringt.

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Standortwechsel: nächster Beobachtungsplatz die Baumnester bei den Sporthallen

Herzklopfen war wieder angesagt....würden sich noch ein paar Köpfchen zeigen??? Hat der eine oder andere

trotz Regen und Kälte doch noch eine Chance?

Ich  konnte nicht alle Jungstörche sehen, aber dem Verhalten der Altstörche nach sieht es gut aus.

Die Jüngsten wurden vorsichtshalber gehudert, auch wenn für ein paar Stunden die Sonne schien. Das war

bei Paul, Linus, Mathis, Frank, Tonino, Clyde und Rudi der Fall.

Das ist Lottchen von der verbotenen Linde, sie sieht genau so mitgenommen aus wie all ihre Kollegen,

die Nässe hat Spuren hinterlassen und Lottchen gönnte sich erst mal ein dringend erforderliches

Gefiederpflegeprogramm.

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Vom Nachwuchs ist natürlich nichts zu sehen, aber durch eine Lücke im Blätterwerk war ein fütternder

Sammy zu sehen - wieder ein Hoffnungsschimmer!

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Auf der Linde daneben ist Antonia aufgestanden, um dem Nachwuchs ein paar Sonnenstrahlen zu gönnen,

ganz rechts im Nest ist ein Köpfchen zu erkennen

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knibbel-knibbel

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besonders spannend machte es Emil/ia...ich musste ewig warten, keine Bewegung im Nest...ich habe zwei

Beobachtungsplätze für dieses Nest, aber außer dem Altstorch war nichts zu sehen...

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Als ich schon aufgeben wollte, hatte der Winzling ein Einsehen - Mittagsschlaf beendet, Köpfchen zu sehen!!!!

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gemeinsame Gefiederpflege - extrem wichtig bei diesem Sauwetter!

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Haben die Nachbarn Jan und Jana etwa noch ernste Absichten??? Da liegt immer wieder ein Storch

auf dem Nest und es werden auch noch fleißig Stöckchen angeliefert. Vielleicht machen sie es aber auch so

wie Luis und Luisa, die bauten sich im vergangenen Jahr ein Nest, gebrütet wurde aber erst dieses Jahr.

Der Anflug auf dieses Nest erfordert höchste Flugkunst, der Vorteil bei diesem Nest: der Baumstamm

schützt vor Westwind!

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17.05.2021 Drucken E-Mail
Tagebuch
  
Montag, den 17. Mai 2021 um 16:46 Uhr

In diesem jahr ist alles anders. Bis jetzt waren die Eisheiligen und die Schafskälte der Feind der Jungstörche,

aber seitdem die Jungstörche in diesem Jahr geschlüpft sind, hatten wir noch keine längere Phase mit beständig

trockenem und warmen Wetter, so etwas habe ich in den vielen Jahren Storchenbeobachtung

noch nie erlebt. Wir haben zum Glück jetzt keinen Dauerregen, aber ein heftiger Regenschauer

jagt den nächsten, zwischendurch zeigt sich dann immer wieder die Sonne. Bei den Temperaturen ist

auch noch kein dauerhafter Anstieg zu erahnen. Die Wetterstation von Timo Riedel zeigt

die bescheidene Wetterprognose für die nächsten Tage.

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Es gab natürlich viel Aufregung wegen den beiden toten Jungstörchen, die neben dem Emilnest hängen.

Ich gebe zu, es sieht nicht sehr ästhetisch aus, wie die beiden im Geäst baumeln. Aber wer sich daran stört,

der soll bitte nicht mehr hinsehen. Wir müssen an den Jungstorch denken, der noch im Nest sitzt. Wenn

wir jetzt mit der Leiter zum Nest fahren um die Kadaver zu bergen, dann verlässt der Altstorch, der den Jungen

jetzt schützt und wärmt, das Nest und das wäre bei der aktuellen Wetterlage fatal für den Kleinen. Es kann gut

sein, dass der Altstorch dann erst nach 10 oder 15 Minuten zurückkehrt - zu lange für den Jungstorch im Nest

bei den aktuellen Temperaturen und den ständigen Regenschauern.

Der Zwerg, der neben Emil/ia sitzt, der soll es schaffen!!!!

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Eichennest 4: Linus füttert, da scheint auch noch Leben im Nest zu sein

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Partnerwechsel bei Rudi und Trudi vom Bergahornnest 2 - da sieht auch alles gut aus

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Luis/a vom Eichennest 6, die muss ich besonders im Auge behalten, da sitzt der Nachwuchs bestimmt

schon in den Startlöchern und klopft an die Eierschalen

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Franz vom Eichennest 2 nutzte den Sonnenschein in einer Regenpause, um sein Gefieder auf Vordermann

zu bringen

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Franzens Nachwuchs durfte unterdessen frische Luft schnappen

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...dann tauchte der zweite aus der Versenkung auf

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Alle anderen Nester waren sorgfältig zugedeckt - da gab es rein gar nichts zu sehen...

...außer im Eichennest 5, da stand Leonie kurz auf...das erste Babyfoto von Toninos Nachwuchs!!!

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Mama Leonie legte sich aber gleich wieder schützend über den Nachwuchs

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Eigentlich wollte ich von meinem Beobachtungsplatz bei der Marienkirche aus die Finnis beobachten, aber

da war der Nachwuchs gut zugedeckt - absolut nichts zu sehen. Aber von dort aus sieht man auch auf's

Rathausnest...

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Es grenzt fast an ein Wunder, dass die beiden bei den derzeitigen Wetterkapriolen so

putzmunter sind

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Wenn die beiden es schaffen sollten, dann sind sie abgehärtet für's ganze Storchenleben!

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15. und 16.5.2021 Drucken E-Mail
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Sonntag, den 16. Mai 2021 um 17:47 Uhr

Eine kurze Nesterkontrolle am Samstag in der Früh, da schien noch alles in Ordnung zu sein...

Berta ist bereit zum Abflug, Franz ist zurückgekehrt und beginnt mit der Fütterung...

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Hunger!!!

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Ein Zwerg von Frank vom Bergahornnest

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Eichennest 3 von Emil/ia, da sah auch alles bestens aus...

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bei den Stromis, da sieht es nach zwei Köpfchen aus...

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Antonia vom Lindennest mit einem ihrer Jungen...

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Aber kaum hatte ich Isny den Rücken gekehrt, da trafen die Hiobsbotschaften ein:

gemeldet wurde ein toter Jungstorch unter den Eichennestern beim Neidhammelbrunnen, den kann ich auch

übersehen haben, ich bin optimistisch und guck  nur nach oben und nicht auf den Boden.

Dann meldete sich Wolf, der zwei tote Jungstörche bei Emil/ia über den Nestrand hängen sah. Das habe ich

nicht verstanden, wenige Stunden zuvor war da noch alles in Ordnung, das Wetter war auch in Ordnung...

aber leider gehören die Totfunde bei den Störchen mit dazu, ich hatte vor einigen Tagen schon darüber berichtet.

Es ist so traurig, aber eben Realität. Und wenn ich auf die Wetterprognosen für die nächsten Tage sehe, da

ahne ich nichts Gutes.......

Mit sehr gemischten Gefühlen war ich dann heute nach meiner Rückkehr nach Isny wieder auf Storchentour, denn

gestern Abend und in der Nacht hatte es wieder heftig geregnet.

...bei Franz und Berta sah alles gut aus, Berta fütterte, Franz baute noch eine Kindersicherung an den Nestrand

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Berta und ein Kleiner

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Paul

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...ein Paulino!

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Antonia vom Lindennest mit einem ihrer Zwerge

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Der Nachwuchs von Sammy wird so schnell nicht zu sehen sein!

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Bis dahin war ich beruhigt, aber was erwartete mich bei den Emils?

Ein entspannter Altstorch stand auf dem Nest...keine Altstörche mit hängenden Köpfen wie sonst,

wenn sie um ihren Nachwuchs trauern...

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das Nest von der anderen Seite, da sieht man die beiden toten Jungstörche hängen...

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...so traurig und unverständlich, sie waren schon so groß...

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Ich beobachtete den Altstorch lange, er stocherte im Nest herum, mistete aus, stupfte immer wieder im

Nest herum, dann kam plötzlich ein Schnäbelchen zum Vorschein!!! Ich war wieder mal zu langsam mit der

Kamera, das muss man mir jetzt einfach glauben.

Die toten Jungstörche werden wir nicht runterholen, denn dadurch würden wir den, der noch im Nest

sitzt, gefährden - das muss nicht sein!

Die Alte Gerbe war heute auch wieder besetzt, ein Storch mit Polstermaterial, das allerdings nicht angeliefert,

sondern abtransportiert wurde! Trudi konnte es gut für ihren Nachwuchs brauchen, auf der Gerbe

wird ja nicht gebrütet, da liegt das Polstermaterial nur nutzlos herum!

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...nächste Diebestour!

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah!

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Abflug

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15.05.2021 Drucken E-Mail
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Samstag, den 15. Mai 2021 um 10:19 Uhr

Kein Internet für zwei Tage - deshalb auch leider kein Tagebuch!!!

Nächste Woche geht's in gewohnter Weise weiter!

 

Schönes Wochenende und Daumen drücken nicht vergessen!!!

 
14.05.2021 Drucken E-Mail
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Freitag, den 14. Mai 2021 um 20:22 Uhr

Die Kleinen vom Rathausnest sind schon so groß, dass sie auch schon vom Marktplatz

aus zu sehen sind - heute hatte allerdings nur einer Zeit für ein Fotoshooting

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Ursula konnte die Morgensonne genießen

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Bei den Finnis hatte ich auch heute wieder kein Glück - die wollten sich nicht zeigen, aber ich bleib dran!

Toni hatte Zeit für die Gefiederpflege, der Nachwuchs hielt ein längeres Nickerchen!

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Linus  vom Eichennest 4 betrachtet zärtlich seinen Nachwuchs, die hielten aber auch ein Nickerchen und

wollten sich nicht zeigen

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Sammys Nachwuchs werden wir vermutlich erst bei Beringung zu sehen kriegen, die Lindenblätter sind der

perfekte Sichtschutz

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Frank vom Bergahornnest ließ seinen Nachwuchs ein paar Sonnenstrahlen tanken, zu sehen ließen

sich die Kleinen allerdings nicht.

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Die kleinen Paulis vom Eichennest beim Ochsenkeller durften auch ein Sonnenbad nehmen, bewacht

von Papa Paul

...ein Kleiner...

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...zwei Kleine...

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Futterexpresse im Anflug!!! Der rechte landete auf dem Paulinest

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Schichtwechsel...

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Raubtierfütterung

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bei der Fütterung waren drei Wackelköpfchen zu sehen, erwischt habe ich sie leider nicht alle drei

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Emil und Emilia brauchen nach wie vor starke Nerven, denn die Obermieter Herr Sara und Frau Sarotti

behaupten weiterhin ihren Sitzplatz direkt über ihrem Nest

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Schichtwechsel bei Emil und Emilia...

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Hunger!!! da wurde anscheinend noch ein Nachschlag eingefordert

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Herr Sara und seine Frau Sarotti

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Jan/a genießt die Morgensonne auf dem Eichennest 7, das Nest wird auch bald hinter Blättern verschwunden

sein

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Das Eichennest Nr. 6 von Luis und Luisa, da warten wir noch auf den Schlupf des Nachwuchses

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Nestercheck bei Franz und Tonino

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Es sind ein paar Zweige, die stören, ich habe leider keine besseren Bilder hingekriegt, aber ein

Schnäbelchen ist trotzdem zu sehen!

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Fridolin von der alten Gerbe hat was Leckeres in einer Feuchtwiese entdeckt!

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Heute konnten wir nochmal Sonne und Wärme genießen, unseren Störchen hat das Wetter

bestimmt gut getan. In den nächsten Tagen wird es wieder unbeständiger, Kälte und Regen wird mit

hoffentlich längeren trockenen Phrasen abwechseln, die gedrückten Daumen sind wieder gefragt.

 
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