Die Anspannung der letzten Wochen lässt so langsam nach, auch am zweiten
Beringungstag ging alles gut, wir erlebten keine bösen Überraschungen. Die
gute Nachricht: Frau Reinhard wird noch ein drittes Mal nach Isny kommen und
heute in zwei Wochen auch wieder um 14 Uhr die Storchenkinder beringen,
die heute noch zu jung dafür waren!
Danke an Ute Reinhard, dass sie das Randgebiet ihres "Reviers" so oft besucht,
die Zusammenarbeit mit ihr klappt prima. Ein dickes Dankeschön natürlich auch
an die freiwillige Feuerwehr Isny, die uns so gut und zuverlässig unterstützt hat.
Es war fast ein Familienausflug der Feuerwehrleute, denn Jürgen, der die Leiter
nach oben fuhr hatte seinen Bruder Michael als Fahrer engagiert. Einen tollen
Job habt ihr beiden gemacht - vielen Dank! Die beiden werden unsere
Beringerin auch in zwei Wochen wieder zu den Nestern fahren. Für die dritte und
letzte Beringungsrunde haben wir auch schon Interessenten für Patenstörche
erhalten, Daumen drücken, dass auch diese Storchenkinder weiterhin
wachsen und gedeihen!
So, und nun zum Wichtigsten: Die Würfel sind gefallen, sechs Jungstörche
konnten gestern und heute beringt werden, die ersten sechs Patentanten
können sich über einen Patenstorch freuen!
Auf dem Rathausnest von Urs und Ursula wohnen:
Inka DER A 5 X 60, 3,1kg
Manuel DER A 5 X 61, 3,1 kg
Auf dem Lindennest von Toni und Antonia wohnt:
.... DER A 5 X 64, 3.05kg (die Patentante ist noch im Urlaub, den Namen des Storchenkindes werden wir noch erfahren)
Auf dem Eichennest 2 beim Neidhammelbrunnen von Franz und Berta wohnen
Ari, DER A 5 X 65, 3,15kg
Raphael, DER A 5 X 66, 2,65 kg
Auf dem Eichennest 3 von Emil und Emilia wohnt
Lenni, DER A 5 X 67, 3.05
Alle Isnyer Storchenkinder sind in einem guten Zustand, das Gefieder ist ordentlich entwickelt, Ari und Raphael
haben noch ein flauschiges Gefieder auf dem Rücken, die sind wohl ein paar Tage jünger als die anderen. In
keinem der Nester war Unrat oder gefährliche Gegenstände zu finden - Frau Reinhard war sehr zufrieden.
Zuerst war das Lindennest von Toni an der Reihe, die Feuerwehr parkt ein...
Antonia ist entsetzt! Besuch!!! Wenn die mit der langen Leiter anrücken, dann bedeutet das nur eins...sie muss
flüchten!!!
Das Tonikind verhält sich so, wie es die Beringerin erwartet - es stellt sich tot
Das Nest ist in beträchtliche Schieflage geraten, es ist fest, nichts wackelt, hat Jürgen getestet, es
war im dichten Blattwerk auch nicht zu erkennen, was da unter dem Nest nicht stimmt, wir werden
es im Auge behalten und nach der Storchensaison entsprechend reagieren
Eine Linde weiter, schaut der besorgte Nachbar Sammy, was da bei Toni los ist, die beiden Kleinen
von Sammy sind auch schon in Deckung gegangen, wie übrigens alle anderen Storchenkinder auch in den
Nestern ringsherum
Ein Sammy-Junior ist doch ein wenig neugierig und muss gucken...
Toll sieht er aus, der Toni-Junior
...dann die Routine, "Ab in die Tüte", da kommt kein Storchenkind drum herum
picobello sauber der Kleine, kein solches Saubärchen wie die Rathausstörche
..dann kommt der Ring ans Bein, heuer links, wegen einer ungeraden Jahreszahl
...dann wird die Tasche mit dem Storchenkind an die Federwaage gehängt, 3.05kg - auch ein stolzes Gewicht!
Zum Abschied gibt's noch ein paar Streicheleinheiten und gute Wünsche für den weiteren
Storchenlebensweg, zuerst von Frau Reinhard und dann von mir!
Ich kann nicht beschreiben, was mir da jedes Mal durch den Kopf geht, wenn ich einem Kleinen "leb wohl und mach's
gut" sage und ihm viel Glück für das weitere Storchenleben wünsche. Was wird so ein kleiner Kerl alles erleben
in seinem Storchenleben? Wird er immer alle Gefahren rechtzeitig erkennen? Wird er eines Tages wieder auf
einen Besuch nach Isny kommen und uns "hallo" sagen? Auf jeden Fall ist auch ganz viel Erleichterung dabei,
dass es wieder einer bis zur Beringung geschafft hat, denn die Bedingungen waren dieses Jahr ja keineswegs
ideal
Dann war das Eichennest 2 (rechts) von Franz und Berta an der Reihe...Tonino und Leonie auf dem
Eichennest 5 (links) guckten auch interessiert, bevor sie die nächste Angriffsrunde auf die Baumnester
mit Jungstörchen flogen
Franz hatte grade eine Portion Polstermaterial nach Hause geschleppt, das Storchenpaar verbaute
das Material gemeinsam, die Kinder sollten es noch kuscheliger haben im Nest
Besuch am Samstag Nachmittag??? Damit hatten die beiden allerdings nicht gerechnet!
Storchenpapa Franz ergriff als erster die Flucht, Mama Berta flog gleich hinterher...
eng aneinandegekuschelt harrten die Storchenkinder der Dinge, die da auf sie zukommen sollten
...einer der beiden ist auch ein wenig neugierig
...und wieder die gleiche Prozedur, einer wird zugedeckt, der andere kommt in die Plastiktasche
Ari
Ari an der Federwaage, 3,15kg ein stolzes Gewicht
nachdem der Schnabel geputzt war, wurde Ari wieder ins Nest gelegt, dann war Raphael an der Reihe...
Raphael an der Federwaage, immerhin 2,65 kg
Schnabelreinigung bei Raphael - auch sein Schnäbelchen ist total mit Regenwürmern und nassem Gras
verklebt
Die Geschwisterstörche vom Eichennest 2 haben noch ein ganz flaumiges, weiches Rückengefieder,
richtig kuschelig, sie erhielten natürlich ebenfalls eine Extrastreicheleinheit und gute Wünsche für die
Zukunft
Das ist Ari, Raphael guckte leider auf die andere Seite, ob er sauer auf uns war?
Die Beringung auf dem LIndennest konnten wir noch bei trockenem Wetter durchführen, auf dem Eichen-
nest wurde es schon ungemütlicher, der Wind nahm zu, es kühlte merklich ab, leichter Regen setzte ein...
Und als wir beim dritten Nest angelangt waren, nahm der Regen leider zu...
Emil/ia noch unbesorgt...
Erstaunter Blick aus dem Eichennest 3..... Besuch??? obwohl niemand eingeladen war???
...die Anfahrt zum Nest, Lenni hat sich in die Nestmulde reingekuschelt
Lenni geht's genau so wie seinen Kumpels, er muss in die Tasche!
Lenni erhält seinen Ring
Lenni wird gewogen, auch er hat die 3 Kilomarke geknackt und bringt es auf 3,05 kg
...in die Kamera gucken wollte er allerdings nicht, aber ein verklebtes Schnäbelchen hatte auch Lenni
Alles Gute, kleiner Lenni, auch Dir ein langes, glückliches Storchenleben!
dicke Regentropfen waren schon auf der Linse gelandet, wie man sieht, Jürgen lenkte die Leiter souverän wieder runter
auf festen Boden.
Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter, denn eine Weile später schüttete es richtig!
Es ist immer wieder interessant, sich mit Ute Reinhard zu unterhalten, man lernt immer dazu. Ich wunderte mich,
dass der Isnyer Storchennachwuchs meistens männlich ist, mir ist nur ein Weibchen bekannt (mein Patenstorch
Civale, der in Rankweil/Österreich glebt hat). Frau Reinhard erklärte, dass die Männchen gerne an ihren Heimatort, bzw.
in die nähere Umgebung zurückkehren. Ganz anders die Weibchen, die suchen sich ein neues Zuhause weit weg
vom Geburtsort.
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