Rückblick 2014 |
Geschichte | ||||
Sonntag, den 04. Januar 2015 um 13:52 Uhr | ||||
JanuarDer sehr milde Januar bereitete den erfahrenen Winterstörchen keine Probleme. Schnee und Frost (nur einstellige Minustemperaturen) hielten sich in Grenzen. Romeo und Julia erschienen fast jeden Tag am Futterplatz um sich ihre Stärkung abzuholen. Waren die Wiesen schneefrei, dann suchten sie sich sofort Frischfleisch in Eigenregie. Julia musste die Nächte alleine im Nest verbringen oder bei Romeo an der Ach nächtigen. Romeo ließ sich im Januar nicht im Nest blicken. FebruarKein Wintereinbruch im Februar – Romeo und Julia wussten es zu schätzen. Sie kamen zwar noch zum Futterplatz, suchten aber oft in Eigenregie nach kräftigenden Leckerbissen. Romeo übernachtete weiterhin in oder an der Ach, zeigte sich aber auch einige Male auf dem Hochhaus. Am 25. Februar zeigte sich Romeo ganz überraschend im heimatlichen Nest! Hatten ihm die Hormone oder die Ankunft von Sohn Finn (AE 731)im Kastaniennest bei der Post Flügel verliehen? Finn kam am Abend des 25.2. auf seinem Nest vom vergangenen Jahr an, am 26.2. wurde ein zweiter Storch bei ihm gesehen (AJ049, rechts beringt). Es war nicht seine Partnerin vom vergangenen Jahr, sondern eine Störchin, die im Sommer 2013 oft in Isny gesehen wurde. In beiden Nestern wurde fleißig renoviert, man mopste sich gegenseitig das Nistmaterial. Romeo und Julia paarten sich ab dem 26.2., Finn (AE 731)und Linga (AJ049) paarten sich am 28.2. zum ersten Mal. MärzAm 13. März wurden am frühen Nachmittag drei Fremdstörche über Isny beobachtet, die vor allem das Kastaniennest bei der Post heftig attackierten. Der Kampf dauerte bis in die Abendstunden. Finja (A9398) war zurückgekehrt und kämpfte um Partner und Nest. Linga (AJ049) musste weichen und Finja behauptete wieder ihren Platz an Finns Seite. Linga verbrachte die Nacht noch auf dem Baum neben dem Nest und flog am nächsten Tag weiter. Am 18. März kam Linga mit einem unberingten Partner zurück. Sie attackierten das Rathausnest, unsere Altstörche konnten sicher erfolgreich verteidigen. AJ049 und der Unberingte versuchten sich auf der Rathaussirene zu paaren. Am 19. März ist erneut ein unberingter, sehr großer Storch in Isny, greift das Rathausnest an und kämpft mit Julia in den Achwiesen. Am 20. März werden AJ049 und ein unberingter Storchenmann in Leutkirch-Mailand beobachtet, sie haben dort den Horst erobert und paaren sich. Am 24. März kommt wieder ein unberingter Storch nach Isny, in friedlicher Absicht. Er sucht sich als Schlafplatz einen Baumwipfel bei den Sporthallen aus und beginnt dort mit dem Nestbau. Brutbeginn auf dem Rathausnest bei Romeo und Julia ca. 25.3. Am 28.März gesellt sich wieder ein neues Störchlein zu unseren „Stammstörchen“, ein kleines Störchlein, rechts beringt mit der Nummer DER AK092, auch ein friedlicher Storch, der auf dem Wassertor übernachtet. AK092 wurde 2013 als verletzter, unberingter Storch in der Oberpfalz aufgefunden und dort beringt. AprilAm 1. April sind zwei Störche im Nest bei den Sporthallen zu sehen, die sich mehrmals paaren! Beide Störche sind unberingt und nicht nur in der Liebe, sondern auch beim Nestbau sehr fleißig, sie erhalten die Namen Paul und Pauline. Brutbeginn bei Finn und Finja auf dem Postnest ca. 1. April, eventuell etwas früher 10.4.: das Rathausnest von Romeo und Julia wird massiv angegriffen, aber erfolgreich verteidigt. 11.4.: zwei weitere Störche (unberingt, weiblich und AK231, männlich, 2012 in Kanzach, Oberschwaben beringt) beginnen mit dem Nestbau auf einem Baum bei den Sporthallen und paaren sich am 13.4., sie werden Fritz und Agathe genannt. Auf dem Rathausdach versucht sich ein unberingter Storch mit Nestbau, die abgelegten Stöckchen bleiben vorerst nicht liegen. Seine Partnerin ist rechts beringt: AK150 (weiblich, 2012 in Ostrach, Oberschwaben beringt) sie versuchen, sich auf dem Rathausdach zu paaren. Die beiden fliegen jetzt als Gina und Gino durch Isny. 12.4.: Brutbeginn bei den unberingten Störchen (Paul und Pauline) im Baumnest an der Sporthalle 26.04.: 2 Jungstörche im Nest von Romeo und Julia 27.04.: 3 Jungstörche im Nest von Romeo und Julia 27.04.: Brutbeginn bei Fritz und Agathe 29.04.: Nach Dauerregen und Kälte fliegt Romeo nicht mehr auf’s Nest, die Jungstörche erhalten kein Futter mehr, Julia versucht am Abend noch Futter zu holen und zu füttern, aber die Jungstörche leben nicht mehr – sie hatten leider keine Überlebenschance! Das Nest von Gino und Gina auf dem Dachfirst des Rathauses wächst. Sie haben eingesehen, dass sie das Kaminnest von Romeo und Julia nicht erobern können und sind endlich friedlich. Mai8. 5.: Nachwuchs von Finn und Finja geschlüpft! Finja füttert ihre Kleinen! Drei Jungstörche wachsen und gedeihen in diesem Nest. Ca. Mitte Mai: Nachwuchs von Paul und Pauline ist geschlüpft, zwei Jungstörche konnten beobachtet werden. 19. Mai: Urs, unser Schweizer Gaststorch vom vergangenen Jahr (HES SE670) kommt mit unberingter Partnerin nach Isny und erobert das Rathausnest von Romeo und Julia. Die beiden paaren sich und beginnen mit der Nestrenovierung. Julia versucht immer wieder, abends ihr Nest anzufliegen, wird aber in die Flucht geklappert. Sie übernachtet jetzt auf einem Schlafbaum bei den Sporthallen, in direkter Nachbarschaft zu den beiden Baumnestern. Romeos Schlafplatz ist unbekannt, vermutlich übernachtet er dort, wo er auch im Winter die Nächte verbracht hat – an der Ach. Juni3.6.: 9 Störche sind auf gemeinsamer Futtersuche beim Segelflugplatz, dazu die drei Störche, die den Nachwuchs im Nest bewachen müssen und das Dutzend ist voll! Gina (AK150) und unberingter Partner sind dann vermutlich weitergezogen, sie wurden nicht mehr beobachtet. Am 4. Und 5. Juni ist ein italienischer Storch zu Gast, IAB PA160, vermutlich ein Männchen, denn er ist wirklich riesig! Er wurde 2010 in Malpaga-Zerbolo in der Lombardei beringt. Um den 5. Juni herum ist der Nachwuchs von Fritz (AK 231) und der unberingten Agathe geschlüpft. Am 9. 6. Liegt leider ein kleiner toter Storch unterm Nest (240g), es sind aber zwei weitere Jungstörche im Nest. 16.6.: Frau Reinhard beringt die Jungstörche von Finn und Finja bei der Post: Keke, der 2.45 kg auf die Waage bringt, wird mit der Nummer AU632 durch sein Storchenleben fliegen, Timmi, 2.35 kg, erhält die Nummer AU633 Maxi, 2,1 kg, erhält die Nummer AU634 Auch die Jungstörche von Paul und Pauline bei der Rotmoossporthalle erhielten ihren „Beinschmuck“ Chris, der stolze 2,55 kg wiegt, bekommt die Nummer AU635 Maxim ist mit 2,25 kg und der Nummer AU636 mit von der Partie Am 20. Juni wird unser Romeo tot in den Wiesen in der Nähe vom Futterplatz aufgefunden und viele Storchenfreunde in nah und fern trauerten um ihren rotbeinigen Freund. Julia dreht immer wieder Runden über ihrem toten Partner. Romeo erhält sein letztes Ruheplätzchen in der Nähe seines Futterplatzes. Eine Gedenkstele ist in Arbeit. Julia ist jetzt jeden Tag mit den anderen Störchen in den Wiesen auf Futtersuche und übernachtet auf dem Rathausdach! 29. Juni: die beiden Jungstörche von Fritz und Agathe leben leider nicht mehr – die Altstörche haben das Nest verlassen. Die toten Jungstörche werden aus dem Nest geborgen und beerdigt. Der Nachwuchs von Finn und Finja und von Paul und Pauline wächst und gedeiht und übersteht zum Glück auch vier Tage Dauerregen, z. T. mit Starkregen bei niedrigen Temperaturen (8°). JuliDer Nachwuchs macht eifrig Flugübungen, aber die Jungfernflüge lassen auf sich warten. Ob der Regen daran schuld ist? Am 22.7. wird Pauline mit Verletzungen im Brustbereich in Schweinebach aufgefunden. Als das Storchenteam eine Rettungsaktion geplant hat, ist sie bereits weggeflogen. Trotz Starkregen hat sie zum Glück den Weg nach Hause ins Nest gefunden. Sie hat ihre Verletzung gut überstanden und nach einem Tag Ruhepause im Nest beteiligte sie sich wieder an der Versorgung ihres Nachwuchses. Am 22.07. Fremdstorch in Isny, der auf dem Kran beim Festplatz, in der Nähe der Baumnester übernachtet, DER AE796. Er wurde 2011 in Neukirch-Wolpertsweiler beringt. Am 27.07. macht Keke seinen ersten Ausflug, Er wurde im Nest vermisst und wurde hinter dem Rathaus aufgefunden, einfangen ließ er sich nicht, er flog weg und stand zum Glück später wieder im Nest. 30.07.: Die drei Finnis drehen gemeinsame Runden über den Häusern und landen nach kurzer Zeit wieder heil im Nest. 31.07.: Der Neukircher kreist immer wieder um die Nester bei den Sporthallen und landet auf dem Schlafbaum von Julia und Paul, die Nestbesitzer klappern laut vernehmlich und verteidigen ihre Nester! August1. 8.: Chris und Maxim, die beiden kleinen Paulis hatten in den vergangenen Tage immer wieder Flugrunden über dem Festplatz und den Rotmooswiesen absolviert, jetzt sind sie in den Rotmooswiesen in Eigenregie auf Futtersuche – alleine, von den Eltern weit und breit keine Spur! Am Nachmittag waren 15 Störche in den Neutrauchburger Wiesen unterwegs, das müssten alle Isnyer Jung- und Altstörche gewesen sein! 4.8.: Auch die Nesthocker vom Postnest, die noch dauernd gefüttert werden und das Hotel Mama weiterhin in Anspruch nehmen, waren tatsächlich den ganzen Nachmittag außer Haus! Die Storchenkinder von Paul und Pauline sind natürlich auch weiterhin alleine auf Futtersuche, ab und zu sind die Storcheneltern dabei. In den nestnahen Rotmooswiesen sind sie eigentlich nur bei schechtem Wetter anzutreffen. Sie suchen sich ihr Futter in Dorenweid, beim Bromerhof, in Schweinebach, in Menelzhofen, in Weidach, in Aigeltshofen, in Friesenhofen, in Ried…plötzlich ist alles anders als zu Romeos Zeichen und Julia ist mittendrin in der Storchenschar! 12.08.: Julia auf dem Espantor, Urs im Rathausnest, dazu 14 Störche am Isnyer Storchenhimmel – es muss mindestens ein neuer Storchengast in Isny sein! 14.08.: 16 Störche in den Neutrauchburger Wiesen, Julia ist dabei. Die 5 Jungstörche verlassen das Nest im Morgengrauen und kehren erst spät abends in der Dämmerung (kurz vor 21.00) ins heimische Nest zurück, lange nach den Altvögeln. Der Nachwuchs ist auf den Geschmack gekommen und stärkt sich am reich gedeckten Futtertisch in der Umgebung von Isny. Sie müssen gut gestärkt sein, wenn sie bald die erste große Reise antreten werden. AJ049, Störchin Linga, Lebensabschnittsgefährtin von unserem Finn vom Frühjahr 2014, wurde in Gerhardshofen, Mittelfranken, abgelesen, nur 20 km vom Nest in ihrem Geburtsort Ipsheim entfernt. 17.08.2014: 7 Störche in den Neutrauchburger Wiesen am Morgen, sieben Störche im Dornweidmoos in Schweinebach, gegen 11 Uhr treffen sich die 14 Störche im nördlichen Luftraum über Isny, klappern laut, nutzen die gute Thermik und anscheinend auch den Ostwind, denn am Abend sind nur noch die Altstörche in den Nestern, unsere fünf Jungstörche sind gezogen! 21.08.: 10 (!) Störche im Gänse- bzw. Storchenmarsch in den Neutrauchburger Wiesen 22.08.: Storch Nummer zehn übernachtet auf einem Baukran 23.08.: wieder alle 10 zum gemeinsamen Frühstück in der Nähe vom Segelflugplatz versammelt, Julia steht etwas abseits, an der Stelle, wo der tote Romeo gefunden wurde. Das war die vermeintlich letzte Julia-Beobachtung für dieses Storchenjahr, vermutlich ist sie an diesem Tag mit dem Unbekannten vom Baukran ins Winterquartier gezogen. 28.08.: Am Morgen bringen Fritz und Agathe und Paul und Pauline in ihren Nestern das Gefieder in Ordnung, am Abend kehren sie nicht mehr ins Nest zurück – sie sind auch ins Winterquartier aufgebrochen. Dezember13.12.: Finn und Finja starten ins Winterquartier, 19.12.2014: Julia ist wieder in Isny! Sie übernachtet auf dem Nest von Paul und Pauline. 20.12.2014: Finja ist wieder in Isny! Julia fliegt auf „ihr“ Rathausnest, wird aber von Urs und Ursula vertrieben. Danach wird sie nicht mehr beobachtet, sie ist wieder abgereist. 22.12.: Finja hat nochmal auf ihrem Nest übernachtet, hat dann am Vormittag in den Achwiesen gefrühstückt, danach wurde sie nicht mehr beobachtet, auch sie ist wieder abgereist. 27.12.: Wintereinbruch in Isny, dichter Schneefall und eisiger Westwind, Urs und Ursula sind immer noch da! Am Nachmittag ist im Schneegestöber noch ein dritter Storch unterwegs, Urs und Ursula stehen auf dem Nest von Paul und Pauline und verjagen Storch XY unbekannt! 31.12.: Auch am letzten Tag des Jahres hielten die Störche wieder eine Überraschung für uns parat! Julia tauchte wieder auf. In Isny liegen zur Zeit 60cm komprimierter Neuschnee, die Störche können nicht mehr auf den freien Flächen landen, sie halten sich in der Ach auf, wo sie anscheinend auch Futter finden. Julia flog auf’s Rathausnest, wurde von Urs und Ursula vertrieben. Sie landete auf einer Birke in der Nähe vom Futterplatz, wurde von Urs und Ursula vertrieben. Am Nachmittag standen die Ursis auf dem Paulinest, Julia durfte sich immerhin auf der Birke aufhalten.
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Aktualisiert ( Sonntag, den 04. Januar 2015 um 14:15 Uhr ) |