22.05.2019 Drucken
Tagebuch
  
Mittwoch, den 22. Mai 2019 um 17:23 Uhr

Es gibt Bilder vom heutigen Tag, aber die Zeit reicht nicht zum Einstellen. Ein kurzer Bericht

von der Storchensituation in Isny. Es hat um die Mittaszeit aufgehört zu regnen, aber der

kräftige Dauerregen wurde unseren zwei Wochen alten Jungstörchen leider zum Verhängnis.

Da nützte auch die ganze Erfahrung und der Einsatz der Altstörche nichts, bei den kleinen

Franzis und denTonis habe ich leider kein Lebenszeichen mehr im Nest gesehen, bei den Finnis

sehe ich zu wenig vom Nest, nur den Kopf eines Altstorches. Bei den kleinen Paulis bin ich mir

nicht sicher, Bewegung war keine im Nest, sie waren aber noch etwas jünger, da habe ich noch

einen kleinen Hoffnungsschimmer, ich werde morgen noch mal mein Glück versuchen. Vielleicht

haben sie ja wirklich nur ein Nickerchen gemacht. Auf der Alten Gerbe bei den Floris bin ich mir auch

nicht sicher, Wackleköpfchen habe ich keins gesehen, ich hoffe, dass die auch nur ihr Mittagsschläfchne

hielten, da muss ich auch morgen nochmal ran. Beim Strommastnest sieht es nichts gut aus, Einzel-

heiten dann morgen, wir müssen heute Abend noch Versuchne, näheres zu sehen. Die nächste Hiobs-

botschaft dann nach der Storchentour am Nachmittag: Storch in einem kleinen Garten in einer

Isnyer Wohnsiedlung. Verletzt oder erschöpft? Ich radelte zum Fundort, es war Sirena, die dort

in einem Garten am Zaun stand, keine Anstalten zum Wegfliegen machte, ich bin bis auf 1 Meter

zu ihr hingegangen. Verletzt sah sie nicht aus, hüpfte nach einiger Zeit auf einen Zaun, dann begann

das große Putzprogramm. Ich versuchte unterdessen, einen fahrbaren Untersatz zuorganisieren,

denn irgendwie musste meine Storchenfangausrüstung zum Einsatzort transportiert werden. Es

dauerte ca. 1/2 Stunde, bis ich mit einem freundlichen Helfer wieder vor Ort war, Sirena war zuerst

in einen Nachbargarten gehüpft, als wir ankamen, stand sie auf dem Dach eines Einfamilienhauses

und putzte sich - schon mal ein gutes Zeichen. Dort oben konnte sie natürlich nicht eingefangen werden.

Wir beobachteten sie noch eine Weile, dann flog sie plötzlich weg. Wir mit dem Auto hinterher.

Da stand sie auf einer Wiese im Mittelösch und suchte nach Futter - ein gutes Zeichen! Ich werde

später nochmal zu ihrem Nest fahren. Klar, die Jungstörche/Eier in dem Nest, die sind nicht mehr zu

retten. Aber wenigstens ist der Altstorch nicht verletzt.

Gute Nachrichten gibt es auch! Zwischen all den traurigen Beobachtungen konnte ich eine Fütterung

im Nest von Hope und Hana beobachten, Sammy und Samantha füttern auch noch und auch bei

Frank und Franka konnte ich eine Fütterung beobachten - ein Lichtblick unter den vielen

Storchendramen. Wie immer im Leben liegen Freud und Leid so nah beieinander.